Goch/Kalkar Gocher Bäcker Reffeling kritisiert Kalkarer Politiker

Goch/Kalkar · Joachim Reffeling gibt die Filiale in der Kalkarer Monrestraße auf und wechselt von der "Geisterstraße" auf den dortigen Marktplatz.

Schon Ende 2012 hatte der Gocher Bäckerei-Filialen-Inhaber Joachim Reffeling über die Monrestraße in Kalkar, an der er damals bereits seit fast drei Jahrzehnten eines seiner heute sieben Geschäfte betrieb, gesagt: "Heute ist die Monrestraße wie ausgestorben." Gut eineinhalb Jahre später stellt er fest: "Die Monrestraße ist tot - eine Geisterstraße." Und der 53-jährige Geschäftsmann zieht seine Konsequenz: Der Gocher gibt die Bäckerei in der ehemaligen Kalkarer Einkaufsstraße auf - wahrscheinlich im Oktober. Damit verliert die Straße eines der wenigen dort noch vorhandenen Geschäfte, die sowohl Stamm- als auch Laufkundschaft angezogen hat.

"Die Politik in Kalkar hat geschlafen" kritisiert der Filial-Inhaber. Der Niedergang der Monrestraße mit immer mehr leerstehenden Ladenlokalen sei über viele Jahre erkennbar gewesen. Es sei zwar viel geredet worden. "Aber passiert ist nix", schimpft der 53-Jährige. Im Gegenteil: An der Bahnhofstraße sei das Fachmarkt-Zentrum entstanden, dass nun noch mehr Kundschaft aus der Monrestraße abziehe.

Trotzdem bleibt Kalkar für den Gocher eine "wunderbare Stadt". Deshalb verlässt der Bäckerei-Betreiber die Nikolaistadt auch nicht. Er zieht mit seiner Kalkarer Filiale nur einige wenige Schritte weiter - auf den Kalkarer Marktplatz. Ab Oktober diesen Jahres hat er das Ladenlokal gemietet, in dem sich derzeit noch das "Café am Markt" befindet.

Mit der neuen Filiale in neuer Lage verbindet Joachim Reffeling große Hoffnungen. Zwar liege sie in unmittelbarer Nähe zum alten Standort in der Monrestraße, stelle aber dennoch eine "ganz andere Liga" dar. Schon seit längerer Zeit "boomt" der Kalkarer Marktplatz - vor allem wegen des vielfältigen gastronomischen Angebotes, das dort mehrere Lokale bieten.

Diese Vielfalt will Joachim Reffeling nun noch erweitern. Details seiner "wohlüberlegten Planungen" verrät der Geschäftsmann zwar noch nicht. Der 53-Jährige kündigt jedoch an, dass er nicht nur die Zahl seiner Mitarbeiter in Kalkar erhöhen wird und "einiges" in die Geschäftsgestaltung investieren will, sondern auch, dass er am Markt nicht nur Brot und Kuchen verkaufen möchte. Das Angebot seiner Filiale am Markt werde sich "stark" von dem bisherigen an der Monrestraße unterscheiden. Besonders viel verspricht sich Joachim Reffeling von den Chancen, die die Außengastronomie am Markt biete. Doch er schränkt ein: "Mein Hauptproblem ist derzeit, abzuklären, was ich darf und was ich nicht darf." Dazu sei er vor allem mit dem Landeskonservator im Gespräch.

Ob schon ein Nachmieter für sein bisheriges Geschäft in der Monrestraße gefunden ist, weiß der Gocher nicht. Er ist sich aber sicher: "Das wird schwierig werden."

(RP)
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