Goch Aus Trümmern gebaut: Goli-Theater wurde vor 60 Jahren eingeweiht

Goch · Nicht nur der Goli e.V. konnte unlängst (seinen zweiten) Geburtstag feiern, auch das Goli selbst begeht in diesen Tagen ein rundes Jubiläum: "Vor sechzig Jahren, am 15. Januar 1954, wurde das Goli Theater – so, wie wir es noch heute kennen – im Beisein zahlreicher Vertreter des öffentlichen Lebens und der "Geistlichkeit", wie es damals hieß, feierlich eröffnet. Die Glückwünsche für die Stadt Goch übermittelte der damalige Bürgermeister Dr. Kaut", so Joachim Lück, Sprecher des Goli-Vereins.

 60. Geburtstag: Das Goli-Theater an der Brückenstraße in Goch wurde vom Förderverein ehrenamtlich zu neuem Leben erweckt.

60. Geburtstag: Das Goli-Theater an der Brückenstraße in Goch wurde vom Förderverein ehrenamtlich zu neuem Leben erweckt.

Foto: Gottfried Evers (Archiv)

Nicht nur der Goli e.V. konnte unlängst (seinen zweiten) Geburtstag feiern, auch das Goli selbst begeht in diesen Tagen ein rundes Jubiläum: "Vor sechzig Jahren, am 15. Januar 1954, wurde das Goli Theater — so, wie wir es noch heute kennen — im Beisein zahlreicher Vertreter des öffentlichen Lebens und der "Geistlichkeit", wie es damals hieß, feierlich eröffnet. Die Glückwünsche für die Stadt Goch übermittelte der damalige Bürgermeister Dr. Kaut", so Joachim Lück, Sprecher des Goli-Vereins.

Das Gebäude wurde von dem auf Kinobauten spezialisierten Düsseldorfer Architekten Hans Nehaus als Parkett-Theater mit erhöhtem Rang geplant. Die Bauaufsicht oblag dem Gocher Architekten Theo Spenner, dem Vater des heutigen Vorsitzenden des Goli e.V., Norbert Spenner.

Beim Bau des Goli Theaters wurden zahlreiche Steine aus den Trümmern seines im Krieg vollständig zerstörten Vorgängers verwendet. Die Presse hob damals die "einfache aber geschmackvolle Ausstattung des Theatergebäudes" und die technische Ausstattung mit "moderner Lüftungsanlage", "prachtvollem Paradevorhang", "bequemer Polsterbestuhlung", "formschönen Fischer-Leuten aus Glas-Messing" sowie "Breitleinwand" hervor.

Zur Eröffnung lief der Film "Tagebuch einer Verliebten" mit Maria Schell und O. W. Fischer; die Eintrittspreise lagen zwischen 0,90 DM und 1,80 DM. Zeitgleich mit der Eröffnung konnte der Gründer des Goli Theaters, Otto Skoetsch, sein 40-jähriges Berufsjubiläum feiern.

"Wenn auch nicht alle heutigen Besucher die Einschätzung über die ,bequeme Polsterbestuhlung' uneingeschränkt teilen, kann man es doch als Glücksfall bezeichnen, dass das Goli als eines der wenigen Kinos aus den 50er Jahren noch im Originalzustand erhalten ist", so Joachim Lück. So haben die Besucher am kommenden (Kino-)Sonntag, 19. Januar, Gelegenheit, den Spielfilm "Liebe" des österreichischen Regisseurs und Drehbuchautors Michael Haneke in der unvergleichlichen Atmosphäre des Nostalgiekinos zu genießen. Filmbeginn ist 20 um 20 Uhr, Einlass ab 19 Uhr, Eintritt drei Euro.

(RP)
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