Goch/Weeze Arbeiten an der A 57: Sperrung der Ausfahrt Goch und Baumfällungen

Goch/Weeze · Vielfahrer der Autobahn werden es bereits gemerkt haben: Der Landesbetrieb Straßen NRW hat an der A 57 derzeit einiges zu tun. Seit Dienstagabend ist die Autobahnausfahrt Goch in Richtung Nimwegen gesperrt. Die Auffahrt aus Goch nach Nimwegen bleibt aber frei.

Schwerer Unfall auf A40 in Duisburg
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"Auf einem Kilometer Strecke wird die Fahrbahndecke der rechten Spur erneuert", sagt Norbert Cleve von der Autobahnniederlassung Krefeld. Der Verkehr wird über die Ausfahrt Uedem umgeleitet. Die Sperrung dauert noch bis heute Nacht.

Auch die Brücke über die A 57 wird saniert, weswegen die Uedemer Straße gesperrt ist. Das gibt Zeit, sich eines anderen Problems anzunehmen, meint Thomas Koch, Revierförster von Kalbeck. Entlang der Uedemer Straße erstreckt sich der Kalbecker Wald, der über kurz oder lang den Verkehr gefährden könnte. Um Unfälle durch abknickende oder umstürzende Bäume zu vermeiden, wird jetzt auf einer Länge von 2,5 Kilometern beidseitig abgeholzt.

Förster Koch versichert, dass es wichtige Gründe gibt: "Die Standsicherheit vieler Bäume ist nicht mehr gewährleistet. Wir haben Eichen, die von der Straße aus noch gut aussehen, im oberen Bereich aber tiefe Löcher haben, von denen aus der Baum fault." Das liegt nicht an Parasiten oder sonstigen Krankheiten, sondern noch immer an Kriegseinwirkungen. Im Frühjahr 1945 war das Waldgebiet unter heftigen Artilleriebeschuss geraten. Dies führte zu starken Splitterschäden in den Bäumen und damit zu einer deutlichen Entwertung. "Bäume, die aus dieser Phase noch erhalten sind, können praktisch nur noch zu Brennholz verarbeitet werden", sagt Koch. So wird es auch den Bäumen gehen, die Harvester und Sattelschlepper jetzt absägen und entfernen.

Das Kriegsgeschehen bestimmt die Situation der niederrheinischen Forstbetriebe bis heute: Nach und nach wird alles beschädigte Holz entfernt, neue Bäume werden angepflanzt. Im Fall Kalbeck wurden im Laufe der Zeit rund 30 verschiedene Holzarten angebaut: Fichte und Douglasie, Lärche, Kiefer, Buche und Eiche sind prägend, aber es gibt auch Standorte mit Erlen, Birken und Pappeln. An der Uedemer Straße sollen keine hohen, dicken Bäume mehr wachsen, dort wird jetzt vermehrt auf Sträucher gesetzt. "Wir wollen aus Gründen der Verkehrsicherheit am Waldrand einen stufigen Aufbau von Sträuchern und Niederwald", erklärt Koch.

(lukra)
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