Goch Altersversorgung mit dem Eigenheim

Goch · Für viele Menschen sind die eigenen vier Wände mit die größte Investition im Leben. Die niedrigen Zinsen machen den Bau oder Kauf derzeit besonders attraktiv. Wer das nötige Eigenkapital mitbringt, sollte daher nicht zögern.

 Viele Haus- beziehungsweise Wohnungseigentümer vermieten ihre Immobilie irgendwann als Renditeobjekt, anstatt sie zu verkaufen.

Viele Haus- beziehungsweise Wohnungseigentümer vermieten ihre Immobilie irgendwann als Renditeobjekt, anstatt sie zu verkaufen.

Foto: ANDREA WARNECKE/DPA/TMN

Der kleine Sohnemann ist schon da, vielleicht ist sogar ein Schwesterchen auf dem Weg. Die Wohnung wird allmählich zu klein. In solch einer Situation befinden sich viele frische Familien. Möchte man nun ein Haus kaufen? Es lieber mieten? Oder gar selbst eins bauen? Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus ist der Kauf einer Immobilie derzeit besonders günstig. "Wenn es das Eigenkapital zulässt, empfehle ich auf jeden Fall den Kauf eines Hauses", sagt Friedhelm Loy, Gebietsleiter bei der Voba Immobilien.

Die meisten müssen für das neue Heim ein Baudarlehen aufnehmen, das ab 30 000 Euro nach oben hin nahezu offen ist. Als Faustregel gilt: Für ein Darlehen sollten 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital in die Finanzierung einfließen. Kredite für Häuser oder Wohnungen laufen dann meist über zehn, 20 oder 30 Jahre. Hierbei werden die Zinsen in aller Regel nur für einen begrenzten Zeitraum von mehreren Jahren festgelegt. Läuft diese sogenannte Zinsbindungsfrist ab, verhandeln Bank und Kunde über die Verlängerung des Darlehens.

Ob man am besten kaufen oder bauen sollte, hängt von vielen Faktoren ab. "Es ist wirklich eine Frage des Preises und der individuellen Einstellung", sagt Loy. Beim Hausbau könne man vor allem von den energetischen Vorteilen profitieren, die ein Neubau mitbringt. Ein altes Wohnhaus aus den 1960er Jahren energetisch zu sanieren, sei da meist die teurere Variante. Loy rechnet vor: "Bei einem Verkaufspreis von beispielsweise 150 000 Euro muss man in der Regel noch einiges für die Sanierung drauflegen."

Möchte man eine Immobilie kaufen oder mieten, sind Portale wie Immobilienscout oder Immonet meist die erste Anlaufstelle, um sich einen Überblick über die freien Wohnungen und Häuser in der Region zu verschaffen. "Auch das Gespräch mit einem zuständigen Makler der Volksbank ist hilfreich", sagt Loy. Im persönlichen Gespräch ließen sich Wünsche gut vermitteln. Wie groß soll das Grundstück sein? Wie viele Zimmer? Welche Hausart? Neu oder alt? "Bei älteren Häusern sollte man sich auf jeden Fall den Energieausweis zeigen lassen", rät Loy.

Freistehende Einfamilienhäuser sind im Raum Geldern im Durchschnitt für 170 000 bis 200 000 Euro zu haben. Pauschal kann man allerdings nicht sagen, welches Haus oder welche Wohnung, zu wem passt. "Jedes Zuhause hat seine Besonderheit", sagt Loy.

Wer neben seinem eigenen Zuhause noch weitere Immobilien besitzt, kann diese auch gut als Renditeobjekt nutzen. Viele Eigentümer vermieten ihre Immobilie lieber, anstatt sie zu verkaufen, was ihnen nur kurzfristig hohe Liquidität einbringt. "Denken Sie auch an die Zeit, wenn Sie einmal alt sind", sagt Loy. So können Eigentumswohnungen beispielsweise für die eigene Altersversorgung dienen.

Möglicherweise ist es interessanter, im Alter das eigene, größere Einfamilienhaus zu verkaufen und in die Wohnung umzuziehen oder auch den Kindern zur Verfügung zu stellen.

(RP)
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