Reiten Reiterinnen auf Abwegen

Der Reiterverein Blücher Sevelen richtete einen Kreisvierkampf aus. Dabei wurde geritten, gelaufen und geschwommen. Die RP begleitete zwei Tage lang das Nachwuchsteam des gastgebenden Vereins.

Eigentlich haben Lina, Theresa und Lea nur Reiten im Kopf. Andere Sportarten interessieren sie kaum. Trotzdem hat sie der Ehrgeiz gepackt, an einem Vierkampf teilzunehmen. "Schließlich will man dabei sein, wenn dieser hier bei uns stattfindet. Das ist schon etwas Besonderes" erklärt Lina Elspaß.

Das harte und ausgewogene Training nahmen die Mädchen dabei problemlos in Kauf. Und weil der Vierkampf aus zwei Disziplinen auf und zwei ohne Pferd besteht, galt es für Lea Hein und Lina Elspaß, sich in den vergangenen Wochen auch ohne ihre vierbeinigen Begleiter fit zu machen, um gegen ihre zahlreichen Konkurrenten zu bestehen.

Spaß stand im Vordergrund

Beide starteten in der Nachwuchsklasse für Teilnehmer unter zwölf Jahren. Die dritte im Bunde, die zehnjährige Theresa Krahl, hatte dagegen kaum Zeit zur Vorbereitung. Sie erfuhr aufgrund einer Absage erst zwei Tage vor dem Wettkampf, dass sie mitmachen soll. "Ich war so aufgeregt, dass ich vor der ersten Prüfung am Samstagmorgen kaum schlafen konnte", erzählt sie.

Der Nachwuchs musste — im Gegensatz zur regulären Laufstrecke von 1,5 km — nur einen Kilometer auf der Aschelaufbahn um den Sevelener Sportplatz zurücklegen. "Das Laufen fiel mir einfacher als das Schwimmen", findet Lina. "Wenn man einen Fehlstart hinlegt, kann man das nochmal ausgleichen. Meine Gruppe war außerdem sehr stark und hat mich quasi mitgezogen."

Obwohl die Mädchen sehr aufgeregt waren, zeigten sie sich am Ende doch mit ihrer Leistung zufrieden. Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es direkt weiter ins Rheurdter Schwimmbad, wo die Drei eine 25-Meter-Strecke schwimmen mussten. Zur Belohnung gab es am Abend ein gemeinsames Essen, bei dem die Sportlerinnen in ein Schnellrestaurant eingeladen wurden, ehe sie am nächsten Morgen wieder bekanntes Terrain betraten. Los ging's mit der Dressurprüfung. Dabei bekamen die Reiterinnen endlich die Möglichkeit, ihre eigentliche Stärke unter Beweis zu stellen. Obwohl die Dressurprüfung nur wenige Minuten dauerte, hielten die Mädchen souverän durch und blieben über die gesamte Zeit konzentriert.

Weil Theresa kein eigenes Pferd hat, wechselte sie sich mit ihren Freundinnen ab und teilte sich bei der Dressur gemeinsam mit Lina das Pony "Timmy" und beim späteren Springen zusammen mit Lea das Pony "Docs C'est la Vie". Besonders für Lea stellten die Reitprüfungen kein Problem dar. Sie gewann erst kürzlich die Kreismeisterschaften im Springen. Dabei müssen die Reiter im Durchschnitt etwa 60 Zentimeter hohe Hindernisse möglichst fehlerfrei überwinden.

Und auch wenn die Nachwuchsmannschaft des Reitervereins Blücher sich keine Chancen auf den Sieg ausrechnete, haben sie doch wichtige Erfahrungen sammeln können, um in den nächsten Jahren erfolgreich in die regulären Mannschaften aufzusteigen.

"Für uns stand der Spaß an erster Stelle — und den hatten wir an diesem Wochenende", so das Fazit. Und dabei waren sich die drei jungen Reiterinnen einig.

(RP)
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