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Geldern Markt: Im Notfall freie Fahrt

Geldern · Bei Veranstaltungen wie der Reisemobilmesse achtet das Ordnungsamt darauf, dass im Notfall Rettungswagen schnell durchkommen. Dass ein Notarzt wie am Sonntag in einer Sackgasse landet, sei nicht die Regel, so die Stadt.

 Brenzlige Situation während des Reisemobilmarktes in Geldern: Ein Notarztwagen im Einsatz kommt vom Rettungsweg ab und fährt sich in den Besucher-Massen gleichsam fest.

Brenzlige Situation während des Reisemobilmarktes in Geldern: Ein Notarztwagen im Einsatz kommt vom Rettungsweg ab und fährt sich in den Besucher-Massen gleichsam fest.

Foto: Seybert

Ein Alptraum für jeden, der in Not gerät: Auf dem Weg zum Patienten in einem Modehaus bog am Sonntag ein Notarztwagen auf dem gut besuchten Großen Markt falsch ab und landete prompt in der Sackgasse. Statt den Rettungsweg zwischen dem Markt und den dortigen Pappeln zu befahren, gab es für ihn links der Pappeln kein Weiterkommen.

Ein Szenario, vor dem sich viele Besucher von Großveranstaltungen fürchten. Für die Rettungssanitäter ist auf einem voll besetzten Platz, wie es am Sonntag der Große Markt war, das Durchkommen schwierig. Eine Situation, die wie jetzt geschehen aber selten vorkommt, erklärt Ordnungsamtsleiter Norbert van den Berg.

"Die Marktbeschicker des Wochenmarktes und andere Aussteller sowie die Rettungssanitäter wissen genau, wo die Rettungsgasse ist. Diesen Rettungsweg verlegen wir auch nicht, und das Ordnungsamt kontrolliert beim Aufbau und während der Veranstaltungen, ob die 3,50 Meter breite Gasse eingehalten wird", sagt der Amtsleiter auf Nachfrage. Ob kleiner Wochenmarkt, mittelgroße Messe oder Großveranstaltung — Ordnungsamt und Veranstalter haben die Sicherheit der Besucher ständig im Blick.

"Bei regelmäßig teilnehmenden en Akteuren wie den Marktbeschickern ist das gar kein Problem", bestätigt Herbert van Stephoudt, Pressesprecher der Stadt. "Die haben ihre Stammplätze." Kontrolliert würde trotzdem. Bei Veranstaltungen wie der Pfingstkirmes mit sehr viel mehr Besuchern als bei Märkten und Messen werden die Sicherheitsmaßnahmen noch ausgebaut. "Es gibt Sicherheitskonzepte, die genehmigt werden müssen", erklärt van den Berg.

Zudem arbeiten Polizei, Ordnungsamt, Rettungskräfte und Veranstalter Hand in Hand. "Der Schulhof der Schule am Ostwall ist dann die zentrale Notfallstelle. Gibt es ein Problem, können von dort die Notarztwagen ausschwärmen", sagt van Stephoudt.

Dass Straßen für solche Veranstaltungen komplett gesperrt werden, das geht seit der Loveparade in Duisburg nicht mehr. "Früher wurde gelegentlich eine Straße für den Verkehr gesperrt, auf der sich Besucher dann frei bewegen konnten. Das machen wir heute nicht mehr, damit Rettungswagen schnell durchkommen", sagt van den Berg.

Passanten seien in der Regel im Notfall kein Problem, meint er. "Wenn sie das Horn des Rettungswagens hören, springen sie zur Seite." Dass die Zuschauer im Ernstfall Rücksicht nehmen, war auch am Sonntag zu beobachten. Warum der Notarzt am Sonntag falsch abgebogen war, auf diese Frage gibt es bisher keine Antwort.

(RP/rl)
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