Geldern „Ein Glücksfall fürs Tierheim“

Geldern · Jannik Lensing ist der jüngste "feste" ehrenamtliche Helfer. Hunde versorgen, Zwinger säubern und handwerkliche Arbeiten sind für den 18-Jährigen kein Problem.

 Jannik Lensing, kümmert sich besonders gerne um die Hunde im Tierheim Geldern. Hier legt er „Luna“, einem Mischling aus Dogge und Boxer, ein Geschirr an.

Jannik Lensing, kümmert sich besonders gerne um die Hunde im Tierheim Geldern. Hier legt er „Luna“, einem Mischling aus Dogge und Boxer, ein Geschirr an.

Foto: Venn, J.

Wenn Jannik Lensing durch die Tür tritt, ruhen viele Augenpaare auf ihm. Begrüßt wird er immer mit großer Begeisterung, begleitet mit euphorischem Schwanzwedeln. "Er ist der jüngste, feste Ehrenamtliche", sagt Kristina Breuer, Leiterin des Gelderner Tierheims. Und er sei auf jeden Fall ein echter Glücksfall.

Eigentlich sei es nicht schwierig, Menschen zu finden, die sagen, dass sie vorbeikommen um die Arbeit im Tierheim zu unterstützen. "Aber wenn die sehen, wie viel Arbeit es ist, sind viele verblüfft", sagt die Tierheimleiterin. Viele blieben dann auch einfach weg. Der harte Kern besteht aus 15 Ehrenamtlichen. Das hört sich zunächst viel an, aber wenn man bedenkt, dass die Hunde drei Mal am Tag rausmüssen, die Quarantänestation Platz für 22 Katzen hat, deren Boxen jeden Tag gereinigt werden müssen, die Tiere außerdem Futter und Wasser brauchen, ist jede helfende Hand nötig. "Jede Hilfe ist willkommen. Mit den Hunden kuscheln ist genauso wichtig, wie das Katzenklo säubern", sagt Breuer. Der 18-jährige Jannik ist sich für keine Arbeit zu schade. Seine Lieblinge sind aber die Hunde, nicht die Katzen. Aufmerksam geworden auf das Tierheim ist er, als seine Familie sich über das Tierheim einen Hund ausgesucht hat. Ihn habe die Arbeit mit den Tieren fasziniert. "Meinem Tier zu Hause kann ich einiges bieten, aber das Tierheim ist ja nicht das richtige Zuhause für die Hunde und Katzen." Ihnen das Leben, bis sie endlich ein neues Zuhause gefunden haben, so angenehm wie möglich zu machen, darin sieht der Schüler seine Aufgabe. Dabei versucht er, alle gleich zu behandeln. "Aber die Buffy, die bekommt schon mal eine Extra-Streicheleinheit, weil die schon so lange da ist." Außerdem versorgt er die Tiere mit Futter und Wasser, reinigt die Boxen. "Das gehört einfach dazu", sagt er mit einem Schulterzucken. Zwei Mal in der Woche hilft er nach der Schule, in den Ferien ist er wesentlich öfter da. Die Tierheimleiterin lobt auch seine handwerklichen Fähigkeiten. "Der ist immer bereit, etwas zu machen." Nicht nur beim Streichen von Hundehütten ist Jannik gestalterisch tätig, sondern auch für die Facebookseite des Tierheims.

Tiere gesund erhalten, auch das liegt ihm am Herzen. Nach Anweisung verabreicht Jannik den Tieren Wurmkuren und Flohmittel. "Er ist fast schon ein Tierarzthelfer", lobt Breuer seinen Einsatz. Nach der Schule könne er sich auch durchaus vorstellen, eine Ausbildung zum tiermedizinischen Fachangestellten zu machen. "Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen das Tierheim unterstützen würden", sagt Jannik. Voraussetzung seien Zuverlässigkeit und Hilfsbereitschaft. Denn "keine Lust", gibt es in der Hundesprache nicht.

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