Erkelenz Erkelenz baut eine Klimaschutzsiedlung

Erkelenz · In Erkelenz soll eine Klimaschutzsiedlung gebaut werden. In einer europaweiten Ausschreibung wurde ein Investor gefunden, der eine solche am Bauxhof entwickeln will. Er erhielt für seine Pläne die Zustimmung der Politiker.

 Zwischen der Bundesstraße 57 (l.) und dem künftigen Wohnpark für Senioren (graue Fläche) wollen die Frauenrath Projektentwicklungsgesellschaft und das Architekturbüro Viethen eine Klimaschutzsiedlung errichten.

Zwischen der Bundesstraße 57 (l.) und dem künftigen Wohnpark für Senioren (graue Fläche) wollen die Frauenrath Projektentwicklungsgesellschaft und das Architekturbüro Viethen eine Klimaschutzsiedlung errichten.

Foto: VIETHEN

Auf zwei benachbarten Flächen am Schulring und Bauxhof, wo früher Mehrfamilienhäuser von britischen Soldaten und später von Aussiedlern standen, entsteht ein dreiteiliges Baugebiet, das zeigt, wie unterschiedlich Ideen von Architekten und Investoren sein können. Es wird schon eine barrierefreie, seniorengerechte Wohnanlage errichtet, die Architekt Ernst Storms gemeinsam mit älteren Bürgern entwickelt hat. Angelegt wird daneben ferner ein Wohngebiet, dessen Bebauung einmal aus eher locker stehenden Einfamilienhäusern bestehen wird — und als drittes soll sich eine Klimaschutzsiedlung hinzugesellen.

Ihre Planungen für diese Siedlung stellten Investor Gereon Frauenrath (Heinsberg) und Architekt Josef Viethen (Erkelenz) dem Ausschuss für Stadtentwicklung vor. Sie hatten an einer europaweiten Ausschreibung teilgenommen, die seitens der Stadt Erkelenz zum Ziel hatte, mit diesem Teil des Neubaugebiets in das Förderprogramm "100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen" aufgenommen zu werden. Das sei gelungen, berichtete Ansgar Lurweg, der Technische Beigeordnete der Stadt.

"Wir wollen am Bauxhof nicht nur Einfamilienhäuser platzieren, sondern etwas für Jung und Alt und in allen Wohnformen anbieten", sagte Frauenrath. Für die Frauenrath Projektentwicklungsgesellschaft sei es ein "besonderes Projekt", da das zu erreichende Klimaschutzziel besonders sei und ebenfalls die Lage in der Stadt. Mindestens 20 Eigenheime oder 30 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern müssen als Passivhäuser errichtet werden, um in das Landesprogramm für Klimaschutzsiedlungen aufgenommen zu werden. 58 Gebäude sind zurzeit geplant. "Wir wollen so viele Häuser wie möglich und wie der Markt hergibt als Passivhäuser bauen", erklärte Viethen. Es soll Einfamilienhäuser, Doppel- wie auch Reihenhäuser, Zweifamilienhäuser mit barrierefreier Wohnung im Erdgeschoss sowie Mehrfamilienhäuser, möglicherweise als sozialer Wohnungsbau, geben. Um die neuen Mehrfamilienhäuser zu errichten, muss der Investor noch zwei Altbauten am Bauxhof 32-36 abreißen. Für die dort derzeit untergebrachte "Erkelenzer Tafel" werde die Stadt einen neuen Ort finden, erklärte der Erste Beigeordnete Dr. Hans-Heiner Gotzen. Und das Gebäude, in dem sich der Kindergarten befindet, bleibe unangetastet. Dass noch zu klären sei, was mit den in den Gebäuden lebenden Asylbewerbern geschieht, unterstrich Klaus Steingießer (CDU). Mit einer Gesamtinvestition von 20 Millionen Euro rechnet die Frauenrath Projektentwicklungsgesellschaft. Sie möchte das Baugebiet nacheinander entwickeln, hieß es im Ausschuss für Stadtentwicklung. Dort stimmten die Politiker bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung den Planungsideen und dem Bebauungsplan zu. Gestern Abend hatte dann noch der Hauptausschuss in nichtöffentlicher Sitzung den Verkauf des Grundstücks zu beschließen. Dem Vernehmen nach gab es dort ebenfalls eine Mehrheit für das Projekt.

Schon tags zuvor hatte Ferdinand Kehren (SPD) das Projekt begrüßt, "weil Erkelenz mit der Größe dieser Klimaschutzsiedlung ein Zeichen setzt". Und Andreas Stommel (Grüne) hatte gelobt, dass sich Erkelenz "mit diesem Angebot deutlich von den Nachbarorten absetzt".

FRAGE DES TAGES SEITE C 2

(RP)
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