"Wir waren keine Einheit"

Der VfB Rheingold Emmerich hat den Abstieg in die Kreisliga A nicht verhindern können. Trainer Rolf Sent kennt die Gründe für die rasante Talfahrt.

 Rolf Sent, Trainer des VfB Rheingold Emmerich, konnte angesichts der schwachen Leistungen seiner Mannschaft in den vergangenen Wochen oftmals nicht mehr hinsehen. Die Kämpfernatur nimmt allerdings die sofortige Rückkehr in die Bezirksliga in Angriff.

Rolf Sent, Trainer des VfB Rheingold Emmerich, konnte angesichts der schwachen Leistungen seiner Mannschaft in den vergangenen Wochen oftmals nicht mehr hinsehen. Die Kämpfernatur nimmt allerdings die sofortige Rückkehr in die Bezirksliga in Angriff.

Foto: Markus van Offern

Vom Vizemeister zum Absteiger: Seit Sonntag steht endgültig fest, dass der VfB Rheingold Emmerich den bitteren Gang in die Fußball-Kreisliga A antreten muss. Damit steht der Traditionsverein, der im vergangenen Jahr noch von der Rückkehr in die Landesliga geträumt hatte, vor einer schwierigen Umbruch-Situation. RP-Redakteur Volker Himmelberg sprach mit Trainer Rolf Sent.

Gab es für Dich einen Zeitpunkt, an dem sich der Abstieg abgezeichnet hatte ?

Sent Nein. Als wir in der Rückrunde unsere beiden Heimspiele gegen die TuS Drevenack und Siegfried Materborn gewonnen hatten, war ich fest davon überzeugt, dass wir über den Berg sind. In diesen Partien hat die Mannschaft mit Herz gespielt. Leider gab's anschließend wieder den jähen Absturz.

Hast Du eine Erklärung für die Misere ?

Sent Das Potenzial der Spieler hätte in jedem Fall für die Bezirksliga reichen müssen. Aber wir waren in dieser Saison einfach keine Einheit. Und das ist das A und O im Fußball. Du kannst auf Dauer nur erfolgreich sein, wenn jeder bereit ist, für den anderen auch einmal ein paar zusätzliche Meter zu laufen. Das war bei uns nicht oder nur viel zu selten gegeben.

Innerhalb eines Jahres vom Vizemeister zum Vorletzten – wie geht das ?

Sent Das mag sich komisch anhören. Aber das geht ganz schnell. In der vergangenen Saison sind wir in der Regel in Führung gegangen und haben anschließend unser Spiel durchgezogen. Diesmal sind wir meistens in Rückstand geraten. Und schon lief nichts mehr zusammen, weil sofort die Köpfe unten waren.

Juri Wolff und Pierre Elspaß wechseln zum Landesliga-Aufsteiger RSV Praest. Signalisieren die anderen Spieler die Bereitschaft, den Schaden zu reparieren ?

Sent Wir werden in jedem Fall versuchen, die meisten Spieler zu halten. Das gilt beispielsweise auch für Sebastian Brüschke, der erst in der Winterpause zu uns gestoßen ist. Er hatte leider nie eine reelle Chance, so schnell in eine Führungsrolle hineinzuwachsen.

Wie sieht's in Sachen Neuzugänge aus ?

Sent Wir werden wahrscheinlich zwei neue Torhüter bekommen. Und im Angriff müssen wir uns unbedingt verstärken. Ein guter Stürmer kommt in jedem Fall. Ein zweiter wäre natürlich noch besser. Und Marco Köster kehrt trotz des Abstiegs vom FC Kleve zu uns zurück.

Spürst Du trotz des Abstiegs die nötige Rückendeckung im Verein ?

Sent Von Seiten des Vorstands ist sie hundertprozentig gegeben. Das ist auch das einzige, was mich interessiert.

Die Vorjahres-Absteiger BW Dingden und BW Bienen stehen vor der sofortigen Rückkehr in die Bezirksliga. Haben diese Vereine Vorbild-Funktion für Rheingold ?

Sent Beide Mannschaften haben gezeigt, wie's geht. Auch wir wollen nach Möglichkeit nur ein Jahr in der Kreisliga A verbringen. Der VfB Rheingold gehört in die Bezirksliga. Diesem Anspruch möchten wir in der nächsten Saison gerecht werden.

Was muss passieren, damit der VfB Rheingold in die Erfolgsspur zurückfindet ?

Sent Jetzt haben wir zunächst einmal etwas Zeit, unsere Wunden zu lecken. Nach der Sommerpause werden wir uns vernünftig vorbereiten und können dann hoffentlich auch die erhofften Neuzugänge präsentieren. Als Trainer nehme ich die Herausforderung an, möglichst schnell eine schlagkräftige Einheit zu formen.

(RP)
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