Emmerich Schützen für den Kauf von Slütter

Emmerich · Die große Mehrheit in der Vrasselter St.-Antonius-Bruderschaft unterstützt das Vorhaben.

Emmerich: Schützen für den Kauf von Slütter
Foto: van Offern, Markus (mvo)

So viele Mitglieder auf der Jahreshauptversammlung der St.- Antonius-Schützen Vrasselt gab es noch nie: 166 der rund 340 Schützen kamen am Freitagabend zur Gaststätte Slütter. Es gab dazu einen besonderen Grund, der Erwerb des Hauses Slütter durch die Schützenbruderschaft stand auf der Tagesordnung. Darüber sollte abgestimmt werden.

Doch soweit kam es nicht. Weil einige Zahlen und Daten bereits im Vorfeld "durchgesickert" waren, erschwerte das die Verhandlungen. So ging es in der Versammlung zunächst darum, ob die Mitglieder überhaupt mit dem Kauf einverstanden waren und dem Vorstand das Vertrauen aussprechen würden, um die Sache weiter betreiben zu können. "Es geht darum, ob wir in einen Abriss oder in die Zukunft investieren", sagte Brudermeister Jürgen Arts.

Emmerich: Schützen für den Kauf von Slütter
Foto: van Offern, Markus (mvo)

Sollten die Schützen das Objekt nicht kaufen, müssen sie den ursprünglichen Zustand wieder herstellen, das heißt rund 40000 Euro investieren, um den Abriss des Schießstandes zu finanzieren. Das würde pro Mitglied einen Eigenanteil von 150 Euro bedeuten. Diese Summe müsste jedes Mitglied ebenfalls aufbringen, wenn das Haus gekauft werden soll und dafür ein Kredit aufgenommen werden muss, 200 000 Euro für die Immobilie und etwa 75000 für die Renovierung. Das Haus soll dann verpachtet werden. "Für die Finanzierung brauchen wir Eigenkapital", erklärte Kassierer Josef Bram. Man plane die Finanzierung über einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren. Ein Schütze schlug vor, den Eigenanteil der Mitglieder als zinsloses Darlehen zu behandeln und zurückzuzahlen, sobald der Verein Gewinn macht.

"Wo sollen wir denn feiern, wenn wir Slütter nicht mehr haben?", fragte ein junger Schütze. "Jetzt haben wir alles, da sollten wir investieren." Mit dem Geld für den Abriss sei es nicht getan, meinte ein anderer. "Wenn wir nicht kaufen, müssen wir uns einen neuen Schützenplatz suchen oder etwas anmieten, um unser Schützenfest feiern zu können." Dieter Czemper bedankte sich beim Vorstand für die bisher geleistete Arbeit. "Wenn wir weitermachen wollen in der Tradition eines über 360 Jahre alten Vereins, dann müssen wir an die Jugend denken. Das, was unsere Väter nach dem Krieg geschafft haben, das werden wir doch wohl mit unserem Wohlstand auch schaffen", sagte er unter dem Beifall der Anwesenden.

Mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen sprachen sich die Schützen dafür aus, den Kauf von Slütter weiter voran zu treiben und gaben dem Vorstand dafür Rückendeckung. Aufgabe des Vorstandes sei es nun, sich um eine fundierte Finanzierung zu kümmern und ein konkretes Konzept zu entwickeln. Es soll ein Wertgutachten erstellt werden, Steuerberater und Notar müssen bezahlt werden. "Da rechne ich mit zwei- bis dreitausend Euro Kosten", so Bram. Da die Kassenlage einen "grundsoliden Bestand" aufweise, sei das zu finanzieren.

Es gab auch Wahlen an diesem Abend. Thomas Zimmermann wurde als Oberst, Winfried Damen als Major bestätigt. Beide sind seit zwölf Jahren im Amt. Ulrich Derksen und Carsten Kellmann wurden als Beisitzer wiedergewählt "So viele Stimmen bekomme ich niemals wieder", schmunzelte Derksen.

Hinweis: Die nächste Versammlung zum Thema "Kauf von Slütter", die am 17. April mit dem Notar Ralf Rempe und dem Steuerberater Heinz-Rudolph Heering stattfindet, ist nicht öffentlich.

(RP)
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