Emmerich Kaserne: Bund sieht BGE-Plan skeptisch

Emmerich · Wie kommt der neue Plan der Bürgergemeinschaft Emmerich für die Kaserne eigentlich bei den Fachleuten an? Bekanntlich hat die BGE vorgeschlagen, dass die "Bima" (das ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) die Kaserne behält und die Stadt das Areal Stück für Stück kauft und vermarktet.

Emmerich: Kaserne: Bund sieht BGE-Plan skeptisch
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Möglich ist das, wie ein Blick auf das "Merkblatt zur Konversion" verrät, das das Verteidigungsministerium herausgegeben hat. Konversion bedeutet die Umwaltung von Kasernen in zivil genutzte Flächen. Der Bund will dabei helfen, weil der Abzug der Bundeswehr wirtschaftliche Nachteile für viele Städte gebracht hat.

Emmerich: Kaserne: Bund sieht BGE-Plan skeptisch
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Um es kurz zu machen: Silvia Auffahrt, die ihr Büro in Münster hat und für die Bima die Kaserne verkaufen will, sagt erst einmal Nein. "Unsere Verwertungsmodelle sehen vor, dass an Private verkauft wird. Wenn das nicht möglich ist, können wir Eigentümer bleiben und die Städte führen die Erschließung und Entwicklung durch. Die Bima beteiligt sich sogar an diesen Kosten."

In Emmerich ist die Situation aber nicht so, dass es niemanden gibt, der das Gelände kaufen möchte. Im Gegenteil: Mit "React" aus Düsseldorf und der Schlüpen KG aus Duisburg stehen sogar zwei Investoren bereit.

Das Problem: Beide haben bislang die Politik nicht überzeugt. Deshalb rückt die Idee wieder in den Mittelpunkt, dass die Stadt selber kauft. Sie könnte das über die städtische Entwicklungsgesellschaft, in der neben der Stadt auch die Stadtsparkasse und die Stadtwerke sitzen.

Silvia Auffahrt wundert sich darüber: "Wir sind im Inserierungsverfahren, wir haben zwei Investoren. Die Verhandlungen mit der Stadt über einen Kauf des Geländes gelten bei uns als abschließend gescheitert."

Sind sie vielleicht aber nicht. Die Stadt könnte jedenfalls dann wieder ins Rennen einsteigen, wenn die Politik beide Investoren ablehnt. Aber gibt es dafür eine Mehrheit im Rat? Zumindest CDU und BGE sind in der Frage nicht sehr weit auseinander. Die SPD hingegen tendiert zu "React".

Die Parteien haben bis zum 11. Dezember Zeit für eine Lösung. Dann ist die entscheidende Ratssitzung.

(RP/ac)
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