Rees Kantholz-Attacke: Ermittlungen für Polizei schwierig

Rees · Die Nachrichten aus dem Krankenhaus, in dem der Reeser liegt, der in Düsseldorf mit einem Kantholz niedergeschlagen wurde, sind unverändert. "Er schwebt weiter in Lebensgefahr und liegt im Koma", teilte Polizeisprecherin Susanne Heusgen gestern mit.

Rees: Kantholz-Attacke: Ermittlungen für Polizei schwierig
Foto: Bretz, Andreas (abr)

Auch zum Ablauf der Tat gibt es keinen neuen Erkenntnisstand, weil sich keine neuen Zeugen gemeldet haben. "Wir stecken hier in einem Dilemma, weil es zwei Versionen des Tathergangs gibt. Wir sind daher auf die Auswertung der Spuren angewiesen."

Bislang wissen die Ermittler: Drei Jugendlichen (16 und 17 Jahre alt) hatten in Düsseldorf in der Straßenbahn Musik gehört. Der angetrunkene Massimo L. hatte sich davon gestört gefühlt. Darüber gerieten sie in Streit, der schließlich außerhalb der Bahn an der Haltestelle "An der Piwipp" damit endete, dass ein 17-Jähriger mit einem Kantholz zuschlug.

Die Jugendlichen, die sich am Samstagabend im Beisein ihrer Eltern bei der Polizei meldeten, sagten übereinstimmend aus, L. habe den 17-Jährigen mit einem Gürtel attackiert. Dieser wiederum habe sich mit dem Kantholz, das er zuvor in der Bahn gefunden hatte, gewehrt. Der Rheinbahn-Fahrer hat bestätigt, dass das Holz tatsächlich schon am frühen Abend in dem Zug gelegen hat. Und Massimo L. trug, als sich Helfer um ihn kümmerten, keinen Gürtel. Diesen hatte seine Freundin bei sich. Sie sagt, ihr Freund habe ihn ihr gegeben, weil er ihm nicht gepasst habe. Sie will gehört haben, dass die Jungen zu L. noch in der Straßenbahn sagten "Komm mit raus, wenn Du Dich traust." Das bestreiten die Jugendlichen. Sie wollen sich von L. bedroht gefühlt haben, der 17-Jährige habe das Holzstück deshalb mit aus der Bahn genommen.

Erkenntnisse könnte die Untersuchung des Gürtels liefern. Sollten sich DNA-Spuren des Jugendlichen auf dem Gürtel finden, wäre das ein Beleg für die Version, dass der 17-Jährige mit dem Gürtel geschlagen wurde. "Aber wenn wir keine Spuren finden, ist das kein zwingender Beweis dafür, dass nicht zugeschlagen wurde", so Staatsanwalt Christoph Kumpa. Denn der Gürtel könnte auch getroffen haben, ohne dass DNA des Jugendlichen daran haftenblieb.

(RP)
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