Duisburg Stadt setzt auf Ersthelfer-App

Duisburg · Mit Hilfe von "Corhelp3r" soll die Überlebensrate bei Herzstillstand steigen.

Zur Alarmierung von qualifizierten Ersthelfern setzt der Duisburger Rettungsdienst ab sofort die App "Corhelp3r" ein, um durch schnelle Hilfe Leben zu retten. Zeit ist bei Herz-Kreislauf-Stillständen der entscheidende Faktor. Pro Minute, in der keine Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet werden, verringert sich die Überlebenswahrscheinlichkeit des Patienten um zehn Prozent.

Mit der Einführung der "Corhelp3r"-App in Duisburg soll die Überlebensrate bei einem Herzkreislaufstillstand signifikant steigen. Deshalb wurden bereits im Vorfeld proaktiv qualifizierte Ersthelfer für die Anwendung gewonnen. Diese können bei umgebungsnahen Reanimationsfällen von der Duisburger Leitstelle alarmiert und via App direkt oder über "Umweg" über einen Laien-Defibrillator (AED) zum Einsatzort navigiert werden. "Bisher haben sich rund 200 Freiwillige registrieren lassen. Das ist eine tolle Resonanz", sagt Oliver Tittmann, Leiter der Feuerwehr Duisburg.

Wenn ein Notruf unter der 112 eingeht und die Leitstelle den Rettungsdienst mit dem Stichwort "unklare Bewusstlosigkeit" oder "Reanimation" alarmiert, wird gleichzeitig der Ersthelfer, der sich am nächsten beim Notfallpatienten befindet, durch das GPS-Modul in seinem Smartphone geortet und automatisch parallel zum Rettungsdienst über die App alarmiert. Bestätigt der Ersthelfer den Einsatzauftrag, erhält er die notwendigen Daten und wird zum Einsatzort navigiert. Die App, die für Android- und iOS-Smartphones verfügbar ist, kann kostenfrei heruntergeladen werden. Um als "Corhelp3r" tätig werden zu können, muss man sich zunächst registrieren und seinen Qualifikationsnachweis hochladen. Jeder, der an regelmäßigen Wiederbelebungstrainings teilnimmt, kann mitmachen, egal ob Rettungsdienstmitarbeiter, Pflegepersonal, Ärzte oder qualifizierte Ersthelfer.

Die Feuerwehr Duisburg bietet in diesem Rahmen auch regelmäßige, kostenfreie Wiederbelebungstrainings an, um das vorhandene Wissen aufzufrischen, zu erweitern und die Ersthelfer bestmöglich für den Einsatz vorzubereiten.

Feuerwehr- und Gesundheitsdezernent Dr. Ralf Krumpholz freut sich, dass diese innovative Technologie in Duisburg nun zur Anwendung kommt: "Hier zeigt sich auf ganz praktische Weise, wie digitale Technik Menschenleben retten, beziehungsweise schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen verhindern kann."

Wer Interesse an einer Registrierung oder Fragen hat, kann sich per E-Mail jederzeit unter corhelp3r@feuerwehr.duisburg.de melden.

(RP)
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