Duisburg Sparkasse hat sich erneut gut entwickelt

Duisburg · Trotz hoher Arbeitslosigkeit, sinkender Kaufkraft und niedriger Zinsen hat die Sparkasse Duisburg das Geschäftsjahr 2013 mit einem Bilanzgewinn abgeschlossen und blickt zuversichtlich auf 2014.

Der Vorstand der Sparkasse Duisburg (von links): Ulrich Schneidewind, der künftige Vorstandschef Dr. Joachim Bonn, Uwe Haddenhorst und der scheidende Sparkassen-Chef Hans-Werner Tomalak.

Der Vorstand der Sparkasse Duisburg (von links): Ulrich Schneidewind, der künftige Vorstandschef Dr. Joachim Bonn, Uwe Haddenhorst und der scheidende Sparkassen-Chef Hans-Werner Tomalak.

Foto: privat

Bei seiner letzten Bilanzpressekonferenz "übergab" Sparkassenvorstandschef Hans-Werner-Tomalak, der bekanntlich nach fast fünf Jahrzehnten Tätigkeit bei der Sparkasse Duisburg zum Monatsende in den Ruhestand geht, ein gut aufgestelltes Haus an seinen Nachfolger Dr. Joachim Bonn. Mit einem um 200 000 Euro auf 6,5 Millionen Euro gesteigerten Bilanzgewinn "haben wir unsere Ziele für das Geschäftsjahr 2013 erreicht und setzten unsere langfristige Strategie einer kontinuierlichen und stabilen Unternehmensentwicklung — auch im Sinne einer verlässlichen Partnerschaft für unsere Kunden — fort", so Tomalak. Bei der Baufinanzierung liegt die Sparkasse "auf einem erfreulich hohen Niveau", so der scheidende Vorstandschef. Sein Kollege Uwe Haddenhorst beklagte gestern allerdings, dass in Duisburg nicht genug Flächen für die Bebauung erschlossen werden.

Mit einem Zinssatz von 2,39 Prozent (zehn Jahre) sei die Sparkasse Duisburg "ganz oben dabei", so Tomalak. Die Sparkasse finanzierte 2013 Immobilien von Privatkunden in einer Größenordnung von 158 Millionen Euro. Bei Konsumentenkrediten sei man überrascht gewesen, dass die Nachfrage um 23 Millionen Euro zurückging. Auf der anderen Seite steht bei den Firmenkunden aber "die Ampel auf Grün", so Dr. Joachim Bonn. 2012 hatte es hier noch eine leichte Delle gegeben.

Der gesamte Kreditbestand beläuft sich auf 3,7 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr summierten sich die Kreditzusagen für Firmenkunden auf 306 Millionen Euro gegenüber 285 Millionen Euro in 2012, ein Ausdruck von Optimismus in Bezug auf die künftige konjunkturelle Entwicklung.

Dem Kreditbestand stehen Einlagen in Höhe von 4,1 Milliarden Euro gegenüber und damit nur etwas weniger als in 2014. Die Verschlechterung ist vor allem auf den Liquiditätsbedarf von gewerblichen Kunden sowie der öffentlichen Hand zurückzuführen, ist der Vorstand überzeugt. Im Privatkundenbereich hingegen war eine Steigerung von 60 Millionen Euro zu verzeichnen. Sparkassenvorstand Ulrich Schneidewind sieht die anhaltende Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank kritisch. Die Sparquote sei in Deutschland seit 2008 rückläufig. Es fehle an Anreizen zum Sparen. Die Bildung von Rücklagen werde zunehmend schwieriger. Aufgrund der niedrigen Zinsen zeichneten Kunden nur dann längerfristige Anlagen, wenn der Zins attraktiv ausfalle. Sparkassenkunden in Duisburg und Kamp-Lintfort zeichneten in 2013 festverzinsliche Anlagen in einem Umfang von 147 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz von Wertpapieren stieg bei der Duisburger Sparkasse im vergangenen Jahr um fast 23 Prozent auf 621,6 Millionen Euro. Besonders gefragt: Investmentfonds. Bei Aktien bestand eher Zurückhaltung.

Von dem guten Jahresabschluss profitieren unter anderem die beiden Trägerkommunen Duisburg und Kamp-Lintfort. Neben den in beiden Städten laufenden Spendenaktivitäten — vor allem in den Bereichen Soziales, Sport und Kultur — schüttet die Sparkasse für 2013 insgesamt 2,2 Millionen Euro an ihre beiden Träger aus. Zudem entfallen auf Duisburg 5,2 und auf Kamp-Lintfort 600 000 Euro Gewerbesteuer. Der Sparkassenvorstand geht davon aus, dass sich in diesem Jahr das deutsche Wirtschaftswachstum beschleunigt und damit auch die Investitionsbereitschaft steigen wird. Hans-Werner Tomalak gab seinen Kollegen allerdings mit auf den Weg, der Devise der Sparkasse treu zu bleiben: "Ertrag vor Wachstum".

(RP)
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