Duisburg Spar-Ideen: Katzen- und Radfahrsteuer

Duisburg · Das Angebot der Stadt, sich an den Haushaltsberatungen aktiv zu beteiligen, wird rege angenommen. Die meisten Hinweisgeber bleiben anonym. Die Verwaltungsvorschläge werden mehrheitlich für Gut befunden.

Die NRW-Städte mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung
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Foto: dapd, dapd

Die erste Woche, in der die Duisburger wie ausführlich berichtet Vorschläge zum Sparen machen können, nähert sich dem Ende. Rund 14 800 Bürger haben inzwischen die Sparvorschläge der Verwaltung beurteilt, 60 Porzent finden sie gut. Stadtpressesprecher Frank Kopatschek bewertet die Resonanz als erfreulich positiv und hofft, dass auch die zweite "Klick-Woche" derartig gut läuft. Die Haushalts-Internetseite der Stadt (www.duisburg.de) ist noch bis zum 4. Juni geöffnet. Danach werden die Ergebnisse aufgearbeitet und der Politik für die Haushaltsberatungen zur Verfügung gestellt.

Bei den Einzelvorschlägen aus den Dezernaten sind bislang zum Thema DOR reichlich Ideen eingegangen. Tendenz: Die Theaterehe muss erhalten werden. Musicals ins Programm zu nehmen könne die Einnahmen verbessern, ebenso Garderobengeld oder die Bewirtschaftung des (leerstehenden) Theaterkellers.

Bei dem Thema Hundesteuer begegnen sich Freund und Feind dieser Vierbeiner. Hundebesitzer sollten kräftig zur Kasse gebeten werden, wenn ihre Fifis Bürgersteige und Rasenflächen beschmutzen. Und warum nur Hunde- und nicht auch Katzen- oder gar Kleintiersteuer? Sogar eine Fahrradsteuer schlägt ein Bürger vor.

Streng nach dem Verursacherprinzip sollten die Kosten für vermüllte Straßen und Plätze abgerechnet werden sowie bei MSV-Spielen für Sicherheits-, Ordnungs- und Reinigungsdienste. Die von der Verwaltung vorgeschlagene Reduzierung der Bezirke stößt kaum auf Ablehnung. Ähnlich ist es mit der Verkleinerung des Rates und seiner Ausschüsse. Ein Bürger meint, durch Streichung der Fahrtkosten für die Mandatsträger lasse sich sparen, denn DVG-Monatskarten wären preiswerter.

Die Idee, GEBAG-Mietern und anderen Interessenten die Wohnungen und Häuser zum Kauf anzubieten, wird sicherlich manch einem gefallen. Mehrfach machen sich Sparfüchse darüber Gedanken, ob die Stadt mit ihren Gesellschaften nicht viel zu viel Geld aus dem Fenster wirft. Beispielsweise, indem zwei Geschäftsführer bezahlt werden, wo einer absolut ausreiche. Mancher geht so weit und fordert, die einstigen Ämter wieder in die Verwaltung zurückzuholen.

Es gibt aber auch kuriose Ideen: In Duisburg sollte es nur noch die Briefwahl geben.

(RP/top)
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