Duisburg Schokosenf und Riesenskulpturen

Duisburg · Auf dem Norbert-Spitzer-Platz in Buchholz war gestern wieder Kunst- und Hobbymarkt. Außerdem lockten die Geschäfte an der Münchener Straße mit einem verkaufsoffenen Sonntag. Der Wettergott meinte es gut mit den Organisatoren und Besuchern, denen jede Menge geboten wurde.

Buchholz Schokosenf, schlüpfende Bienen und afrikanische Skulpturen – der Kunst- und Hobbymarkt auf dem Norbert-Spitzer-Platz bot am gestrigen Sonntag allerhand Kreatives, Sehenswertes und Schmackhaftes. Vor allem Doris Reinholds ungewöhnliche Senf-Kreationen sorgten für Aufsehen. "Wir haben sehr viele Stammkunden, die unseren Senf mit herber Schokolade oder mit Heidelbeeren lieben", erzählt sie. Zusammen mit ihrem Mann stellt sie seit sechs Jahren Senf her. "Es ist schon sehr aufwändig, gerade Sorten wie Erdbeer-Senf. In einer Stunde stellen wir ungefähr vier Gläser her. Aber es lohnt sich", sagt sie.

Das Bienenvölkchen hinter Glas von Adolf Altgassen lockte vor allem die Kinder vom Karussell weg. "Sind die echt?", fragt die fünfjährige Paula ihren Vater. Die sind echt, und fleißig noch dazu. "Wir haben insgesamt 30 Bienenvölker", erklärt Altgassen, der auf dem Markt Honig aus eigener Herstellung anbietet. Wie lange sie brauchen, um genug Honig für ein Glas zu produzieren? "Das kommt auf die Stimmung der Bienen und das Wetter an", antwortet er lachend.

Angelockt vom Grillduft

Neben selbstgemachten Perlenketten mit Swarovski-Steinen und selbstgekochter Marmelade wurden vorbeifahrende Fahrradfahrer und Familien noch von etwas anderem angelockt. "Der Grillduft", gibt Bernd Grüsser grinsend zu. "Meine Frau ist wegen des verkaufsoffenen Sonntags hier. Aber ich muss zugeben, dass es das kühle Bier und ein leckeres Würstchen sind."

Besonderes Interesse zeigten die Besucher an den Holzwaren. Werner Dieslich hat sich für seinen Garten ein Vogelhaus gekauft. "Ist doch super. Die Häuschen sind erschwinglich, und ich unterstütze einen Hobby-Bastler", erklärt er.

Abkühlung brachten das gut besuchte Eiscafé gegenüber und der Cocktailstand, der mit fruchtigen und sahnigen Kreationen aufwartete.

100 Stunden Arbeit

Für eine künstlerische Atmosphäre sorgte der Holzkünstler und Bildhauer Arno Bortz mit seinen afrikanisch angehauchten Skulpturen. "Die Figuren verkörpern bestimmte Themen. Für Hierarchie zum Beispiel steht die männliche Figur, die sich auf den Kopf der weiblichen Figur gehockt hat", erklärt er die menschengroße Skulptur. Für seine Holzarbeiten verwendet Bortz heimische Holzarten wie Linde, Kastanie, Buche und Eiche. Neben Skulpturen finden sich unter seinen Werken auch einige wenige Gebrauchsgegenstände wie ein Stuhl, eine Lampe und ein kleines Schränkchen. Damit ist er unter den Hobbykünstlern wohl auch derjenige, dessen Arbeiten am zeitaufwändigsten sind. "An einer Skulptur sitze ich ungefähr 100 Stunden, das sind zirka sechs Wochen", erklärt Bortz.

(RP)
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