Duisburg Mehr als 400 Blitz-Vorschläge

Duisburg · Die Idee, die Bürger am "Blitz-Marathon" am zu beteiligen, war ein voller Erfolg. Nun will die Polizei "Messpaten" für sich gewinnen, die bei der landesweiten Aktion auf "ihrer" Straße dabei sein können.

2012: Reaktionen zum Blitzer-Marathon
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Foto: ddp, ddp

Wer am Dienstag, 3. Juli, in Duisburg einen roten Blitz sieht, muss keinen Augenarzt aufsuchen, sondern wird — leider zu spät — daran erinnert, dass die Polizei wieder einen landesweiten Blitzmarathon durchführt. Neu ist dieses Mal, dass die Bürger selbst "Wutpunkte" benennen können, an denen besonders viel gerast wird. Die Duisburger sind von der Idee begeistert, denn bereits nach wenigen Stunden bekam die Polizei über 70 Vorschläge per E-Mail geschickt. "Ein Senior schlug vor, an der Max-Planck-Straße zu blitzen, an der er trotz 30er Zone mit seinem Rollator nicht mehr über die Straße kommt, da Auto- und LKW-Fahrer hier besonders gerne rasen. Auch der Großenbaumer Bahnhof, der in eine verkehrsberuhigte 30er Zone umgewandelt wurde, war oft Vorschlag der Bürger", sagt der Duisburger Polizeisprecher Ramon van de Maat.

Jeden Vorschlag kann die Polizei aber nicht umsetzen, es muss eine Auswahl getroffen werden. "Wir prüfen, ob es an dem vorgeschlagenen Ort Sinn macht zu blitzen. Vor allem müssen wir die Raser an der Stelle auch anhalten können, denn Ziel der Aktion ist es ja, dem Bürger sein Fehlverhalten direkt klar zu machen. Wir bewerten deshalb zurzeit die Vorschläge und suchen die geeigneten heraus", sagt van de Maat.

Die Polizei hatte bereits im Februar eine landesweite Blitzaktion gestartet, bei der der Großteil der Bürger aufgrund vorheriger Berichterstattung den Fuß vom Gas nahm. Hintergrund der Aktion war, dass die Zahl der Unfalltoten und Schwerverletzten sowohl landes- als auch bundesweit wieder gestiegen war.

Trotzdem gab es wieder ein paar Verkehrsrowdys. So bretterte ein Arzt — der nicht im Notdienst war — mit 100 Stundenkilometern durch eine 50er Zone und erhielt dafür ein saftiges Bußgeld inklusive Führerscheinentzug. Auch zwei Holländer, die von der Blitzaktion wohl nichts mitbekommen hatten, wurden Opfer der Laserpistole. Damit die Bürger vorgewarnt sind, wird die Polizei gegen Ende dieser Woche einige Stellen verraten, an denen geblitzt wird. Es werden ungefähr 20 bis 30 Stellen in Duisburg sein. Verlassen sollten sich die Duisburger aber auf keinen Fall darauf, denn die Beamten werden die Orte auch wechseln und den ein oder anderen überraschen.

Mehr als 400 Stellen

Der landesweite Blitzmarathon, der Teil der Kampagne "Brems dich — rette Leben!" ist, beginnt ab 6 Uhr morgens und dauert 24 Stunden. Insgesamt sind mehr als 400 Stellen von den Bürgern benannt worden, an denen die Duisburger gerne Geschwindigkeitskontrollen sähen. "Auch wenn wir am 3. Juli nicht alle Stellen abchecken können, haben wir die Vorschläge der Bürger in einer Liste erfasst. Im Lauf der nächsten Wochen und Monate können wir dann am Ende alle Vorschläge abarbeiten", sagt Polizeisprecher Stefan Hausch.

Häufiger genannte Straßen

Die enorme Resonanz aus der Bevölkerung sei auch als Rückenwind für die Polizei zu verstehen. "Wenn einige Straßen häufiger genannt wurden, werden wir dort am 3. Juli wohl ein besonderes Augenmerk drauf haben."

Die Polizei will auch gezielt Bürger, die Vorschläge gemacht haben, als "Messpaten" gewinnen. "Sie sollen sich dann ruhig vor Ort einmal anschauen, wie wir das machen", so Hausch.

(RP)
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