Duisburg Sprachrohr der Industrie

Duisburg · Im Gegensatz zu seiner Cousine Gabriela Grillo, die aufgrund ihres gesellschaftlichen Engagements häufig in der Öffentlichkeit auftritt, ist Ulrich Grillo in Duisburg nicht so bekannt. Das ändert sich, wenn er BDI-Präsident wird.

Das ist Ulrich Grillo
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Gabriela Grillo, 1976 Gewinnerin der Goldmedaille im Dressurreiten bei den Olympischen Spielen in Montreal, ist in Duisburg scheinbar omnipräsent. Viele kennen sie vor allem als Vorsitzende der Bürgerstiftung, die Bildungsprojekte für Kinder unterstützt. Ulrich Grillo, der am Mittwoch vom Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (IDE), Hans-Peter Keitel, als dessen Nachfolger vorgeschlagen wurde, ist in Duisburg weitaus weniger bekannt als seine prominente Cousine. Zu Unrecht.

Denn in Wirtschaftskreisen hat sich der Vorstandsvorsitzende der Grillo-Werke längst als engagierter Streiter für die Belange der Industrie einen Namen gemacht. Das bekam auch Stadtdirektor Dr. Peter Greulich (Grüne) zu spüren, als er von Grillo im Dezember vergangenen Jahres die "Duisburger Erklärung" überreicht bekam. Große Duisburger Industriebetriebe wie ThyssenKrupp, Arcelor Mittal oder Grillo bemängelten in dem Grundsatzpapier, dass das städtische Projekt "Duisburg 2027" die Belange der Industrie vernachlässige.

Hightech-Produkte

"Ohne eine funktionsfähige Industrie ist Duisburg langfristig nicht überlebensfähig. Die Industrie sichert Wachstum, Wohlstand und soziale Sicherheit", sagte Grillo. Stahl und Zink, das Hauptgeschäft der Grillo-Werke, seien "umweltfreundliche Hightech-Produkte". Das sahen vor allem die Nachbarn des Werks in Marxloh im April 2008 anders, als ein Gasunfall ein ganzes Viertel in Angst und Schrecken versetzte. Grillo ging anschließend in die Offensive, erklärte den Störfall und versprach Abhilfe. Sowohl die neue Hauptverwaltung als auch die alte Grillo-Villa entsprechen inzwischen modernen ökologischen Kriterien. So erfolgt die Stromversorgung durch Erdwärme und Solarenergie.

Die rund 1600 Mitarbeiter der Grillo-Werke in Marxloh befassen sich vor allem mit der Zinkverarbeitung. Da Grillo in dieser Sparte deutschlandweit führend ist, half das Unternehmen bei der Fertigstellung der Landmarke "Tiger & Turtle" auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe in Hüttenheim unentgeltlich mit. Das Engagement der Grillo-Werke gelte stets auch der Stadt Duisburg, zu der man sich bekenne, sagte der Firmenchef damals. Durch die Verzinkung soll der Stahl der im Volksmund "Achterbahn" genannten Landmarke nicht nur glänzen, sondern auch länger halten.

(RP)
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