Duisburg Grundschule protestiert gegen Kita-Neubau
Duisburg · Wo jetzt noch die riesige Spielwiese der Grundschule Beethovenstraße ist, wird im kommenden Jahr ein neues Gebäude für die völlig überfüllte Kita Eisenstraße gebaut.
Diesen Umstand wollen die Eltern, Schüler und Lehrer der Grundschule nicht einfach hinnehmen und haben am Mittwoch Vormittag dagegen protestiert.
"Besonders für unsere Stadtkinder, die in einem naturfernen, urbanen Umfeld aufwachsen, ist die Pausen- und Spielwiese mit ihren jetzigen Nutzungsmöglichkeiten von großer Bedeutung", betont Nora Kosch, Mitglied der Schulpflegschaft und des Fördervereins der Schule.
Um dem Bewegungsdrang der Kinder gerecht zu werden und aggressivem Verhalten vorzubeugen, sei es notwendig, die Wiese in der jetzigen Größe für die Kinder zu erhalten. Zudem würde der Sportunterricht im Sommer auf der Wiese stattfinden. Dort sei extra eine Sprunggrube ausgehoben worden. Kosch bekräftigt zwar, dass Rheinhausen dringend eine neue Kita brauche. Diese dürfe aber nicht zulasten der Schulkinder gebaut werden.
Stadt: Immer noch genug Platz
Die Stadt Duisburg als Träger der Kita widerspricht dieser Ansicht. "Den Grundschülern steht auch nach dem Bau der Kita viel, viel mehr Freifläche zum Spielen zur Verfügung als vorgesehen", betont Anja Huntgeburth, Pressesprecherin der Stadt. Der Richtwert läge bei fünf Quadratmetern Schulhoffläche pro Schüler. Die Spielwiese — die im Übrigen offiziell gar nicht zum Schulgelände gehöre — sei über 3000 Quadratmeter groß, hinzu käme der eigentliche Schulhof. Durch den Bau der Kita würden lediglich 900 Quadratmeter der Wiese wegfallen.
Thomas Krützberg, Leiter des Jugendamtes, betonte gegenüber unserer Zeitung, dass die neue Kita unbedingt notwendig sei, um die U3-Betreuung in Rheinhausen zu gewährleisten. "In der Kita Eisenstraße ist dafür einfach kein Platz mehr. Der neue Standort wird sechszügig und kann 80 Kinder aufnehmen. Davon werden 22 Kinder unter drei Jahren alt sein. Zudem werden zehn Kinder mit einem Handicap aufgenommen", so Krützberg. Für die Betreuung der Kinder würden dann zwölf bis 14 Fachkräfte eingestellt.
Um diese Sachlage Lehrern und Eltern näherzubringen, werde man das Projekt in der nächsten Sitzung des Schulausschusses vorstellen, verspricht Anja Huntgeburth.