Duisburg Trommeln für die Zukunft

Duisburg · In der Alten Feuerwache Hochfeld fand jetzt zum zehnten Mal der Kids-Aktionstag statt. Veranstalter ist der Verein "Kunstpause - Kunst und kreatives Denken als Mittel zur Förderung von Kindern und Jugendlichen".

 Schüler der Schule Eschenstraße bei ihrem "Kunstpausen"-Auftritt mit Samuel Lamptey gestern im Hochfelder Kulturzentrum Alte Feuerwache.

Schüler der Schule Eschenstraße bei ihrem "Kunstpausen"-Auftritt mit Samuel Lamptey gestern im Hochfelder Kulturzentrum Alte Feuerwache.

Foto: andreas probst

Auf der Bühne fröhlich trommelnde Kinder, im Publikum begeistert klatschende Kinder. Das muss der Kids-Aktionstag sein, der jetzt zum zehnten Mal stattfand, wieder in der Alten Feuerwache Hochfeld. Veranstalter ist der verdienstvolle Verein "Kunstpause - Kunst und kreatives Denken als Mittel zur Förderung von Kindern und Jugendlichen" in Kooperation mit der Duisburger Schulaufsicht und Schul-Kontakt-Stelle.

"Kinder brauchen tägliche Kultur!" ist die Vereins-Vorsitzende Aliza Efarim überzeugt und zitiert dazu Friedrich Nietzsche: "Kunst hilft uns, die Tyrannei der Wahrheit zu ertragen." In letzter Zeit sei in Duisburg eine Atmosphäre der Kultur-Kürzung entstanden, "aber Kinder können nicht demonstrieren, und viele Eltern hier in Hochfeld auch nicht." Und Dirk Neun von der Globus-Schule fügte gestern hinzu, Schule lege noch zu einseitig den Akzent auf die "logische" rechte Gehirnhälfte: "Dabei braucht man Kreativität auch ständig im Alltag. Dafür müssen wir eine Umgebung schaffen, es geht um soziale und emotionale Kompetenz, dass die Kinder sich selbst sagen können: ,hab ich gut gemacht'".

"Kunstpause" e.V. bringt Kinder in den Schulen mit professionellen Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Einige Ergebnisse waren jetzt unter dem Motto "Insel der Kinderkunst" in der Alten Feuerwache zu erleben. Kult ist schon der Trommelkurs mit dem Meistertrommler Samuel "Lampti" Lamptey aus Ghana, dieses Jahr an der Förderschule Eschenstraße. Und als Kindertheater hatte diesmal der Schauspieler Thomas Henrichs mit der Klasse 4b der GGS Bruckhausen das Stück "Die Olchis räumen auf" erarbeitet. Die Olchis leben in der Nähe von Müllgruben und essen alles das, was andere wegwerfen: von Autoreifen über Blechbüchsen bis zu Bananenschalen. Kein Wunder, dass der Bürgermeister von Schmuddelfing die Olchis als Müllfresser engagiert. Aber die Olchis sind nicht mehr zu bremsen, auch nicht, als Schmuddelfing längst müll- und abfallfrei ist.

Das waren nur zwei gelungene Beispiele dafür, wie hier die Zukunft der Kultur gesichert wird. Auch und gerade in einem Stadtteil mit hohem Anteil an Bürgern mit Einwanderungsgeschichte.

(hod)
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