Duisburg Innenstadt fast komplett zu

Duisburg · Die Entschärfung des Blindgängers, der am Hauptbahnhof gefunden worden ist, wird von Dienstag auf Mittwoch verschoben. Der Grund: Es handelt sich nicht um eine Fünf-, sondern um eine Zehn-Zentner-Bombe.

 Die Evakuierungszone wurde auf 500 Meter ausgeweitet.

Die Evakuierungszone wurde auf 500 Meter ausgeweitet.

Foto: Stadt Duisburg

Nach der ersten Inaugenscheinnahme waren die Experten am Freitag vergangener Woche noch sicher, dass in einer Baugrube südlich des Hauptbahnhofs eine amerikanischen Fünf-Zentner-Bombe ans Tageslicht befördert worden war. Doch die Kampfmittelräumer schauten sich den Blindgänger gestern noch einmal an und stellten fest, dass da Zehn Zentner gefährlich Sprengstoffs schlummern. Wenn ein solches Monstrum unschädlich gemacht wird, müssen die Evakuierungs- und die Sicherheitszone sehr viel weiter gefasst werden. Offenbar sind dazu im Vorhinein mehr Vorbereitungen zu treffen, so dass die Stadt gestern mitteilte, die Bombentschärfung werde erst am Mittwoch ab 10 Uhr stattfinden.

In der Evakuierunszone, in der sich während der Entschärfung bis auf den Kampfmittelräumdienst niemand aufhalten darf, leben 3700 Menschen. Sie müssen am morgigen Mittwoch bis 9 Uhr ihre Wohnungen bzw. Büros verlassen haben und dürfen erst nach Ende der Entschärfung zurückkkehren. Ab 8 Uhr können sie in der Sporthalle des Mercator-Gymnasiums in Hochfeld Unterschlupf finden.

16 800 Betroffene

Ab 9 Uhr ist allerdings nicht nur der Bereich in einem Radius von 500 Metern um die Fundstelle abgeriegelt. Auch in die Sicherheitszone wird die Polizei dann keinen mehr hinein lassen. 16 800 Menschen leben dort. Sie dürfen zwar in ihren Wohnungen bleiben, sollen sich aber in Räumen aufhalten, die von der Fundstelle abgewandt sind. Die Fenster ihrer Wohnungen sollen sie geschlossen halten, und im Freien aufhalten dürfen sie sich nicht.

Die Bombenentschärfung am Mittwoch wird damit wesentliche Teile der Innenstadt betreffen. Die A 59 wird zeitweise gesperrt sein, ebenso die Mercatorstraße, die Kremerstraße, die Landfermannstraße und die Mülheimer Straße. Züge, die nicht umgeleitet werden können, fallen aus. Der Hauptbahnhof wird vorübergehend geschlossen. Auch der Öffentliche Nahverkehr der DVG wird nicht wie gewohnt fahren können.

Gericht , Finanzamt, Polizei

Zahlreiche Geschäfte in der Innenstadt werden erst später öffnen, weil zum einen keine Kunden zu erwarten sind, zum anderen aber auch das Verkaufspersonal nicht an seinen Arbeitsplatz kommt. Einrichtungen wie die IHK am Hauptbahnhof oder das Jobcenter an der Friedrich-Wilhelm-Straße liegen im Evakuierungsbereich und sind damit unmittelbar betroffen. Zahlreiche öffentliche Einrichtungen und Behörden werden ab 9 Uhr wegen der Absperrungen vorübergehend nicht erreichbar sein. Dazu zählt beispielsweise das Finanzamt, aber auch das Polizeipräsidium und das Land- und Amtsgericht. Im Evakierungsbereich liegen des weiteren unter anderem das Steinbart-, das St. Hildegardis- und das Landfermann-Gmynasium, die Globus-Gesamtschule, das Gertrud-Bäumer-Berufskolleg und das Berufsbildungszentrum in Neudorf. Ob überhaupt und wenn wie der Unterricht betroffen sein wird, erfragen die Schüler am besten an Ort und Stelle. Mitarbeiter des Ordnungsamtes werden die Anwohner und die betroffenen Gewerbebetriebe spätestens im Verlauf des heutigen Tages aufgesuchen und über die Verhaltensmaßnahmen informieren, so die Stadt. Bettlägerige und unterstützungsbedürftige gehbehinderte Personen in der Evakuierungszone (innerer Kreis) werden gebeten, sich umgehend beim Call Duisburg zu melden.

Infos Für alle, die am morgigen Vormittag einen Termin der Innenstadt haben, empfiehlt sich im Zweifel eine Nachfrage Vorort oder bei CallDuisburg, unter Tel. 0203 94000.

(RP/ila)
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