Duisburg Bunt und flippig im Logport-Gelände

Duisburg · Mit dem "Luft und Liebe"- Festival hielt am Sonntag die elektronische Musik wieder Einzug in der Stadt. Die erste Technoveranstaltung nach der Loveparade wurde zu einem großen Erfolg für den Veranstalter.

Luft und Liebe: Bilder vom Festival 2013 in Duisburg-Friemersheim
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Luft und Liebe: Bilder vom Festival 2013 in Duisburg-Friemersheim

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Gegen 17 Uhr gestattete sich Marc Förste ein erstes entspanntes Grinsen. Der Veranstalter des "Luft und Liebe"-Festivals, das am Pfingstsonntag im Villenviertel auf dem Logportgelände in Rheinhausen stattfand, kam zum ersten Mal an diesem Tag ein wenig zur Ruhe. "Unglaublich, was hier los ist, damit hätte ich in dieser Form niemals gerechnet", gab er zu und klang dabei ein wenig gestresst.

800 Tickets hatte er im Vorfeld für die Party im Innenhof der alten Krupp-Villa verkauft - für mehr Leute sei auf dem Gelände einfach kein Platz, so der bekennende Elektro-Fan. Die Tageskasse sollte noch Restkarten für Nachzügler anbieten und garantieren, dass das Gelände den ganzen Tag über ausgelastet ist. "Wenn jemand geht, dann kann ein anderer rein. So einfach hatten wir uns das vorgestellt." Dass aber im Endeffekt noch einmal rund 1000 Besucher die Tageskassen stürmen würden, hatte im Team von Marc Förste offensichtlich niemand auf dem Plan. Lange Schlangen und Wartezeiten an den Eingängen sorgten trotz Traumwetter bald für Frustration unter den wartenden Musikfans. Sabina Mesker beispielsweise wollte nach 40 Minuten Wartezeit eigentlich schon dreimal nach Hause gefahren sein, bevor sie endlich auf das Gelände kam. "Wirklich nervig", so die 23-Jährige. "Ich habe zwar echt Lust auf die Party, wenn es nach mir gegangen wäre, wären wir aber schon wieder zu Hause. Wir sind jetzt nur drin, weil ich mich habe überreden lassen." Für die, die es auf das Gelände geschafft hatten, gab es aber schon sehr früh kein Halten mehr.

Obwohl die Auftritte der Top-Dj's noch auf sich warten ließen (Einlass 14 Uhr, Auftritte: Tom Novy 18 Uhr, Moguai 20 Uhr, Westbam 22 Uhr), tanzten die Elektrofans ausgelassen. Harte Bässe und außerirdische Melodien brachten die Menge zum Kochen. Allgegenwärtig waren dabei die besonderen Outfits, die die Szene ausmachen. Das Tragen einer Sonnenbrille schien für Männer und Frauen gleichermaßen Voraussetzung zu sein — unabhängig von der Tageszeit. Gäste ohne Sonnenbrille bildeten bei "Luft und Liebe" die absolute Ausnahme. Partygast Daniel Weiger dazu: "Wieso wir die Brillen tragen? Eigentlich ganz einfach. Wenn man sich der Musik hingibt, schließt man gerne die Augen. Damit man dabei nicht so dämlich aussieht, trägt man eine Sonnenbrille. Logisch oder?"

Abgesehen von der Brillenmanie der Technofans ging es auf dem Elektro-Open-Air bunt und flippig zu. Mit grünen Neonschuhen, Blumenkette und Netzstrümpfen ausgestattet, wäre man nicht sonderlich aufgefallen. Die große Techno-Sause dauerte bis tief in die Nacht und viele Gäste versicherten, sie würden auch beim nächsten Mal wieder mittanzen. Dazu soll es in Zukunft reichlich Gelegenheit geben, versicherte Förste. Die nächste Party in Rheinhausen ist für den 24. August geplant.

(RP)
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