Täter im Winter aktiv Zahl der Wohnungseinbrüche steigt

Düsseldorf · Die Kriminalstatistik 2010 ist noch nicht veröffentlicht, doch die Polizei geht davon aus, dass es im vergangenen Jahr in Düsseldorf wieder mehr Einbrüche gegeben hat. Vor allem im Winter seien Täter aktiv. Schon mit einfachen Mitteln könne man sich jedoch schützen.

 Oft hinterlassen die Einbrecher eine Spur der Verwüstung.

Oft hinterlassen die Einbrecher eine Spur der Verwüstung.

Foto: RP, Thomas Bußkamp

Sie kommen zur Sportschau-Zeit. Dann, wenn es dunkel ist und laute Geräusche noch kein Aufsehen erregen. Vor allem im Winterhalbjahr schlagen Einbrecherbanden und Einzeltäter in der Landeshauptstadt häufig zu. Die Polizei Düsseldorf geht davon aus, dass die Zahl der Einbrüche in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2010, die im März veröffentlicht wird, höher ausfallen wird als im Vorjahr, als die Zahl bei 2254 lag. Alleine für den Stadtteil Friedrichstadt wurden seit November 2010 mehrere Dutzend Fälle verzeichnet, so Polizeisprecher André Hartwich.

Keine Einbruchsschwerpunkte

Beim Beispiel Friedrichstadt/Bilk gibt es aber auch Erfolge. So gab es im vergangenen Jahr gleich drei Ermittlungskommissionen, die sich mit Einbrüchen in dem Stadtgebiet beschäftigten. Bei den drei daraus resultierenden Verfahren seien jeweils sechs bis zehn Beschuldigte vor Gericht gestellt worden. Auf die Spur von Einbrechern kämen die Beamten oft über Diebesgut, das den Taten zugeordnet werden kann. Einbruchsschwerpunkte in Düsseldorf gebe es nicht, die Stadtteile und Viertel würden variieren. Negativ auf die Statistik würde sich auswirken, dass auch versuchte Einbrüche mit einfließen. 2009 waren dies 1300 Fälle.

Bürgern empfiehlt Hartwich zudem, wachsam zu sein. Einbrecher würden nicht mit Sturmhaube herumlaufen, sondern sehen häufig unverdächtig aus. Auch Frauen oder Mädchen würden Einbrüche verüben. Um sich dagegen zu schützen, würden oftmals schon einfache Maßnahmen helfen. "Es empfiehlt sich zum Beispiel, Licht bei Abwesenheit brennen zu lassen oder ein Radio in deutlicher Zimmerlautstärke angeschaltet zu lassen", so der Polizeisprecher. Denn Einbrecher wollten nicht auf Bewohner treffen. Wirkungsvoll könne zum Beispiel auch ein Querriegel an der Wohnungstür sein. "Nach zwei bis drei Minuten verliert der Einbrecher in der Regel die Lust und versucht es woanders", sagt Hartwich.

Dass ein Querriegel ein wirkungsvolles Mittel sein kann, um eine Wohnung oder ein Haus zu sichern, kann Torsten Knopf, geschäftsführender Gesellschafter des Düsseldorfer Sicherheitsunternehmens Gölzner, bestätigen. Einen solchen Riegel gebe es bereits für 358 Euro inklusive Montage. Die mechanische Sicherung von Türen und Fenstern sei allgemein wichtig. Da Zeit für Einbrecher der entscheidende Faktor sei, seien Zusatzschlösser oder so genannte Pilzzapfengetriebe empfehlenswert. Ein Patentrezept gebe es aber nicht. "Man muss sich jedes Objekt einzeln anschauen", so Knopf.

Einbrecher würden zunehmend dreister und organisierter vorgehen. Sie führen zum Beispiel mit dem Möbelwagen vor und räumten Häuser und Wohnungen aus, ohne dass Anwohner Verdacht schöpfen. "Es gab auch Fälle, in denen Einbrecher mit Metalldetektoren durch die Wäsche gegangen sind, um Wertsachen zu finden", sagt Torsten Knopf.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort