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Zu wenig Personal Uniklinik-Mitarbeiter protestieren in der City

Düsseldorf · "Schwester! Schwester!", ruft der Patient. Es antwortet eine Roboterstimme: "Drücken Sie vier für Diagnose. Drücken Sie fünf für Medikamente. Drücken Sie sechs für Fragen zur Bezahlung." Die Situation ist inszeniert, der Patient nur eine Puppe. Mit der "Automatenklinik" wollen die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Beamtenbund zeigen, wie sich die unzureichende Personalausstattung in den Unikliniken schlimmstenfalls auswirken könnte.

"Auf eine Pflegekraft kommen heute 60 Patienten. Das ist fast schon Arbeit am Fließband", schimpfte Ellen Paschke vom Verdi-Bundesvorstand bei der Protestaktion am Heinrich-Heine-Platz.

In der Düsseldorfer Uniklinik ist mittlerweile Standard, was während des Streiks 2006 als Notbesetzung vereinbart worden war: jeweils drei examinierte Pflegekräfte in der Früh- und Spätschicht, zwei in der Nachtschicht. Gleichzeitig bleiben die Patienten kürzer im Krankenhaus, nur solange sie besonders intensive Pflege brauchen. Die Folge, so Kinderkrankenschwester Regina Landwehr: "Die Patienten werden nicht mehr richtig betreut." In der Frauenklinik sind zwei bis drei Schwestern für drei Stationen zuständig, müssen Patientinnen auf Operationen vorbereiten, anderen aus dem Bett helfen, Medikation, Neuaufnahme, dazu die Rufe von Patientinnen, die Schmerzen haben oder etwas brauchen.

Krankenschwester Annette Ochs: "Ich kann kaum eine Arbeit am Stück zu Ende machen. Man wird fahrig und läuft ständig Gefahr, etwas zu übersehen oder zu vergessen." Schlafprobleme, Erschöpfung und Erkrankungen sind häufig die Folge der Arbeitsbelastung: "Es ist erschreckend, wie viele Kolleginnen schon mit 30 bis 40 richtig schwer krank werden." Ein Verwaltungsmitarbeiter bestätigt, dass die Krankenstände steigen, häufig müssten Pflegekräfte aus der Freizeit zum Dienst gerufen werden. Seitens der Klinikleitung sei keine Hilfe zu erwarten, meint Regina Landwehr: "Es wird klar gesagt, es gibt genug Stellen, ihr müsst mit der Situation klarkommen."

(RP)
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