Verkehrswacht Die Straße ist ein Spiegel der Gesellschaft

Düsseldorf · Die Verkehrswacht will mit Kampagnen und Aktionen zur Sicherheit im Düsseldorfer Straßenverkehr beitragen. Bekannt sind vor allem die Verkehrskadetten. Doch das Programm des Vereins umfasst deutlich mehr.

 Das Aushängeschild der Verkehrswacht: Die Verkehrskadetten, hier beim Einsatz in der Vorweihnachtszeit. Die Idee stammt aus der Schweiz.

Das Aushängeschild der Verkehrswacht: Die Verkehrskadetten, hier beim Einsatz in der Vorweihnachtszeit. Die Idee stammt aus der Schweiz.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Jeder Verkehrsteilnehmer kennt sie, die ganz in Orange gekleideten Helfer im Straßenverkehr bei Großveranstaltungen. Sei es bei der Kirmes auf den Oberkasseler Rheinwiesen, dem Japan-Tag oder rund um die Weihnachtsmärkte: die 14- bis 22-jährigen Verkehrskadetten sind  im gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf für Verkehrslenkungs- und Regelungsmaßnahmen bei besucherintensiven Veranstaltungen eingesetzt. „Die Verkehrskadetten unterstützen Polizei und Ordnungsamt. Dabei verstärken sie die Wirkung der vorhandenen Verkehrszeichen“, erläutert Simon Höhner. Er ist ehemaliger Leiter der Verkehrskadetten und derzeit Geschäftsführer der Verkehrswacht Düsseldorf. Die Verkehrskadetten gehören zur Jugendabteilung der Verkehrswacht.

Die Verkehrswacht hat es sich zur satzungsgemäßen Aufgabe gemacht die Verkehrssicherheit zu fördern, Verkehrserziehung und -aufklärung zu betreiben, um dadurch Unfälle durch geeignete Maßnahmen zu verhüten und die berechtigten Interessen aller Verkehrsteilnehmer auf ausreichende Verkehrssicherheit zu vertreten. „Dabei kümmern wir uns verstärkt um die schwächsten Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger. Und dort wiederum intensiv um Kinder und Senioren“, erläutert Höhner. „Wir wollen grundsätzlich den Straßenverkehr für alle Beteiligten sicherer machen. Dafür müssen wir auch die Stärkeren für die eigenen Aufgaben und ihre Verantwortung sensibilisieren. Es geht nicht um die Einschränkung von Rechten, sondern um die Sicherheit für Leib und Leben.“

So hat die Verkehrswacht so einige Aktionen ins Leben gerufen und unterstützt die Polizei bei der vorschulischen und schulischen Verkehrserziehung. „Es ist besonders wichtig, früh mit der Verkehrserziehung zu beginnen. Kinder bis zu einem bestimmten Alter können Entfernungen und Geschwindigkeiten noch nicht richtig einschätzen. Und sie können auch mal ohne jeden erkennbaren Grund auf die Fahrbahn laufen“, verrät der Verkehrswacht-Geschäftsführer. „Es geht darum Unfälle zu vermeiden. Das funktioniert, wenn alle gegenseitig auf sich aufpassen und Rücksicht aufeinander nehmen.“

Höhner und die gesamte Verkehrswacht sind  leidenschaftliche Verfechter der und Werber für die beiden ersten Paragraphen der Straßenverkehrsordnung.
„1. Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
2. Wer am Verkehr teilnimmt, hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder, mehr als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“

„Der Straßenverkehr ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse. Egomanes Verhalten, wie beispielsweise ,wo 50 erlaubt ist, fahre ich eben 60’, ist im Straßenverkehr absolut fehl am Platz. Genauso wie die Nutzung von Smartphones oder das Auto zum Abbau von Frustrationen zu verwenden“, mahnt Höhner. „Wenn man sich in einen öffentlichen Raum begibt, sollte man einen freundlichen, rücksichtsvollen Umgang miteinander üben. Wer vorsichtig ist, verliert nichts, sondern gewinnt Sicherheit, Sympathie und Respekt.“

Neben Appellen führt die Verkehrswacht viele konkrete Projekte entweder in Eigenregie oder in Kooperation mit so einigen weiteren Organisationen durch. So werben Polizei, das Düsseldorfer Prinzenpaar und die Verkehrswacht seit Jahren gemeinsam für 0,0 Promille im Straßenverkehr. „Hier kann keine ‚närrische‘ Toleranz etwas ändern“, unterstreicht der Verkehrswacht-Vorsitzende Andreas Hartnigk. „Wer alkoholisiert im Straßenverkehr unterwegs ist, bringt sich und andere in Gefahr. Bereits geringe Mengen Alkohol wirken sich auf das Reaktionsvermögen aus und können das Sehfeld bis hin zum Tunnelblick beeinträchtigen.“

Oder die Aktion „Mobil bleiben, aber sicher“ mit Tests für Senioren zu Sehkraft und Reaktionsfähigkeit. Oder die „I-Dötzchen-Aktion“, die mit großen Bannern auf den Schulbeginn nach Ferienzeiten hinweist. Oder die Teilnahme am Verkehrsicherheitstag. Oder die Ostereieraktion, bei der Polizei und Verkehrswacht Verkehrsteilnehmer an rücksichtsvolles und angepasstes Fahren erinnern. Die Verkehrswacht macht das aber jeden Tag auf vielfältige Weise.

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