Düsseldorf Stahlfirmen der Region fürchten China-Konkurrenz

Düsseldorf · Der am Donnerstag in Düsseldorf beginnende Wirtschaftskongress "Stahl 2015" steht im Schatten schwacher Auftragseingänge der deutschen Stahlindustrie. Die Branche diskutiert im Congress Center Düsseldorf (CCD) über zentrale wirtschaftspolitische und technisch-wissenschaftlich Trends. 3000 Teilnehmer werden vom Veranstalter erwartet. "Über der Stahlindustrie sind dunkle Wolken aufgezogen. Auch die wettbewerbsstarke Stahlindustrie hierzulande kann sich davon nicht vollständig entkoppeln", sagte der Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl gestern in Düsseldorf. Hintergrund seien dramatisch gestiegene chinesische Exporte, die das Marktgefüge störten und zunehmend auch auf den heimischen Markt drängten. "Im kommenden Jahr dürften die Überkapazitäten in China weiter wachsen und voraussichtlich die 400-Millionen-Tonnen-Marke überschreiten", sagte Hans Jürgen Kerkhoff. Allein der chinesische Kapazitätsüberhang entspreche damit dem Stahlbedarf der in der OECD zusammengeschlossenen westlichen Industriestaaten. Dabei fürchtet sich die heimische Stahlindustrie vor allem vor Dumping der chinesischen Konkurrenz. Kerkhoff forderte daher eine Beschleunigung der EU-Handelsschutzverfahren gegen illegales Dumping. Zudem lastete auf dem chinesischen Stahl eine vielfach höhere CO2-Emission als auf europäischen Produkten mit entsprechenden Auflagen.

Der Ballungsraum um Düsseldorf gilt als Zentrum der Stahlindustrie. 47.600 Beschäftigte in NRW hat die Branche, das sind 55 Prozent aller deutschen Stahljobs. Bei der Rohstahlproduktion hält NRW 16,526 Millionen von 42,943 Millionen Tonnen (38 Prozent).

(tb.)
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