Grafenberg St. Ursula feiert im Zoch

Grafenberg · Mitglieder der katholischen Pfarre St. Ursula wollen zum 100. Geburtstag der Kirche am Rosenmontagszug teilnehmen. Eine Fußtruppe mit 111 Jungfrauen begleitet einen Wagen, der die heilige Ursula im Schiff darstellt.

 Im Rohbau ist der Wagen für den Zoch am Rosenmontag fertig. Die Wagenbauer der Gemeinde freuen sich riesig darauf, zum Karnevalshöhepunkt durch die Stadt zu ziehen.

Im Rohbau ist der Wagen für den Zoch am Rosenmontag fertig. Die Wagenbauer der Gemeinde freuen sich riesig darauf, zum Karnevalshöhepunkt durch die Stadt zu ziehen.

Foto: Christoph Göttert

Dafür, dass sie keine Erfahrungen mit Karnevalswagen haben, gehen die Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde St. Ursula äußerst professionell ans Werk. Ein gutes Dutzend Frauen, Männer und Kinder bauen zurzeit an einem fast vier Meter hohen Handwagen, mit dem sie am Düsseldorfer Rosenmontagszug teilnehmen wollen. Dargestellt wird ein Schiff, in dem die Heilige Ursula steht, ein großes Herz umfasst und auf dem der freche Spruch prangt "Lieber tot, als in Köln verheiratet".

Anlass für die Aktion ist die diesjährige 100-Jahr-Feier der Kirche St. Ursula. "Wir wollen uns als Christen auch in der Öffentlichkeit präsentieren, zeigen, dass auch Christen neben dem Glauben Humor haben", sagt Elke Böttcher, Mitorganisatorin der Karnevalsgruppe. Für dieses Vorhaben konnte sie zahlreiche Mitstreiter gewinnen. So werden 111 "Jungfrauen" als Fußtruppe den Wagen begleiten. Ausgestattet werden diese mit prächtigen mittelalterlichen Gewändern und blonden Perücken. "Eigentlich wollten wir die Gewänder selber nähen, aber wir haben keine Schneiderin gefunden, die uns dabei unterstützt hätte. So mussten wird diese kaufen", sagt Böttcher.

Bauen nach Modell

Dafür stehen ihr mit Stuckateurmeister Ralf Schalk, Malermeister Michael Kennig, den Architekten Norbert Krümmel und Sharon Chung-Klatte und der Designerin Isabella Roth richtige Profis zur Seite. Zahlreiche Pläne, Zeichnungen mit genauen Längenangaben und ein Tonmodell wurden von ihnen erstellt, die nun als Vorlage für das Bauvorhaben dienen. "Wir durften außerdem noch Jacques Tilly in seiner Werkstatt besuchen. Er hat uns viele wertvolle Tipps gegeben und uns Materialien empfohlen. Das hat uns ungeheuer geholfen", sagt Isabella Roth.

Seit Mai 2011 laufen die Karnevalsplanungen. Rund 20 Mal hat sich das Planungsteam dafür getroffen. "Es ist halt nicht ganz einfach, die Vorstellung von so vielen Beteiligten unter einem Hut zu bekommen", sagt Böttcher. Seit Anfang des Jahres wird nun auch an dem Wagen gebaut. "Wir hatten das Glück, dass uns Ulrich Tappe, Geschäftsführer der Firma Grafental, eine Halle zur Verfügung gestellt hat. Sonst wären die Arbeiten gar nicht möglich gewesen. Außerdem werden wir noch von der Firma Grafental großzügig mit Wurfmaterial unterstützen", sagt Norbert Krümmel.

Ihn macht es besonders viel Spaß, mit so unterschiedlichen Menschen zusammenzuarbeiten und nette Leute kennenzulernen. "Wir sind alle total aufgeregt und freuen uns auf den Zug. Das wird bestimmt Spaß machen, unseren Freunden am Wegesrand zuzuwinken", sagt die zehnjährige Sophie.

(RP/anch)
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