Niederkassel Neubau für Ganztagsschüler

Niederkassel · Die Katholische Grundschule Niederkassel feierte die Eröffnung ihres neuen Gebäudes für die Offene Ganztagsschule und Gymnastikhalle. Kosten: 2, 5 Millionen plus eine Million Euro für die Sanierung des Mittelbaus.

Zu Beginn des neuen Schuljahres nach den Sommerferien werden in der Niederkasseler Grundschule drei Eingangsklassen gebildet. Ein Glück, dass die I-Dötzchen nicht mit Klassenräumen in Containern vorlieb nehmen müssen, sondern in einem modernen Neubau ins Schulleben starten können. Die Fertigstellung des Erweiterungsbaus wurde jetzt mit einem Schulfest und den Ergebnissen eines Zirkusprojekts gefeiert.

Die Feierstunde eröffnete der Schulchor, gefolgt von den Viertklässlerinnen Talida und Theresa, die das Bauprojekt aus Sicht der Schüler beschrieben. Einziger Wermutstropfen: "Wir müssen in vier Wochen die Grundschule verlassen." Somit können sie die Vorzüge der Schulerweiterung nicht mehr genießen und vor allem nicht die "coole" Turnhalle. Bezirksvorsteher Rolf Tups sprach in seiner Festrede davon, dass alle an einem Strang gezogen hätten, um die alte Schule zu erhalten und auch für künftige Generationen attraktiv zu gestalten. Und Axel Warden, ehemaliger Schulpflegschaftsvorsitzender, gab einen Überblick über die schwierige Zeit, den Wunsch der Eltern und Lehrer nach einem Erweiterungsbau durchzusetzen. Warden: "Dank des Einsatzes der Bezirksvertretung und -verwaltung sowie der Stadt konnte schließlich ein Jahr früher als geplant mit dem Bau begonnen werden."

Warden dankte auch Schulleiterin Dorothee Holz, die während ihrer elfjährigen Amtszeit in Niederkassel vier Bauvorhaben zu ertragen hatte. Angefangen vom Umbau des aus dem Jahr 1845 stammenden ältesten Gebäudes über den ersten Neubau, der 2003 fertig war, bis hin zum zweiten, der nun eingeweiht wurde. Außerdem musste die aufwändige Sanierung des Mittelbaus bewältigt werden. Dorothee Holz aber will die Zeit nach den turbulenten Jahren auf eine persönliche Art genießen. Denn nach insgesamt 38 Jahren Schuldienst geht sie in den vorgezogenen Ruhestand. Die Kinder verabschiedeten sie mit: "Sie hat jetzt Dauerferien." Der Neubau entstand auf der einst als Sportwiese bezeichneten Fläche. Weil dort ein Mischwasserkanal verläuft, zogen sich die Bauarbeiten in die Länge, bis die Eltern 2008 nachdrücklich einen raschen Baubeginn forderten, um die Schule zu sichern. Von den ersten Schritten 2007 bis zum Neubau 2011 verstrichen vier Jahre.

Das zweigeschossige Gebäude mit Küche und Gruppenräumen für die Offene Ganztagsgrundschule wurde allseits bewundert. Allerdings werden dort auch zwei der neuen Eingangsklassen einziehen. Die künftige dritte Klasse kann im Mittelgebäude eine der freiwerdenden Räume beziehen, die andere freiwerdende Klasse dort ist der Schule von 8 bis 13 Uhr vorbehalten (zwei vierte Klassen verlassen die Schule). Der Clou des Neubaus, der über einen Aufzug verfügt, ist die gut ausgestattete Turnhalle. Sie kann auch von Vereinen gemietet werden, was die Nachbarschaft mit Sorge betrachtet. Grund: zu wenig Parkplätze für die Besucher.

Die linksrheinischen Grünen hatten zum Neubau eine Anfrage in der Bezirksvertretung gestellt. Sie wollten von der Verwaltung wissen, warum das Flachdach nicht begrünt, keine Solaranlage berücksichtigt und keine versickerungsfähigen Beläge im Außenbereich eingebaut worden sind. Die Antwort: Das Dach sei wegen der Lüftungsschächte nicht begrünt worden, eine Solaranlage habe sich als nicht wirtschaftlich herausgestellt. Aus topographischen Gründen und wegen des Mischwasserkanals habe das Grundstück an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen werden müssen, deshalb sei einfaches Betonsteinpflaster im Außenbereich verwendet worden.

(RP)
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