Stadtmitte Internationaler Abend am Luisen-Gymnasium

Stadtmitte · Es war ganz still in der Aula, als die kleinen Japanerinnen die Bühne betraten. Die Köpfe tief über ihre Instrumente gebeugt, spielten sie drei traditionelle japanische Lieder auf der Koto – einer Art Zither – und atmeten auf, als die Zuhörer am Ende laut applaudierten. Dass die Schüler der Japanischen Schule Oberkassel das Instrument erst seit wenigen Monaten lernen, hatte offensichtlich niemand gehört.

 Musik und Tänze aus aller Welt präsentierten die Schüler des Luisen-Gymnasiums bei einem Internationalen Abend.

Musik und Tänze aus aller Welt präsentierten die Schüler des Luisen-Gymnasiums bei einem Internationalen Abend.

Foto: Andreas Endermann

Es war ganz still in der Aula, als die kleinen Japanerinnen die Bühne betraten. Die Köpfe tief über ihre Instrumente gebeugt, spielten sie drei traditionelle japanische Lieder auf der Koto — einer Art Zither — und atmeten auf, als die Zuhörer am Ende laut applaudierten. Dass die Schüler der Japanischen Schule Oberkassel das Instrument erst seit wenigen Monaten lernen, hatte offensichtlich niemand gehört.

Das Publikum kam auch in den folgenden eineinhalb Stunden nicht zur Ruhe: Die Schüler des Luisen-Gymnasiums hatten für ihr Internationales Fest ein abwechslungsreiches Programm erstellt: Vom russischen Lied bis zum französischen Chanson zeigten sie Tänze und Weisen jener Kulturen, aus denen sie stammen. Norbert Tropitz, der am Gymnasium Deutsch lehrt, war begeistert von dem Programm, das seine Schüler auf die Beine gestellt hatten: "Während die Politik eine Leitkultur fordert, lernen am Luisen-Gymnasium Schüler aus 51 Nationen miteinander", sagte er. "Und man sieht ja, wie die Jugendlichen damit umgehen — völlig unspektakulär."

Spektakulär hingegen waren die Auftritte: Viel Applaus bekam Thomas Wiebe aus der elften Klasse. Er sang zuerst den Schlager "Amapola", später begleitete er sich auf dem Klavier zu "Der Lindenbaum" aus Franz Schuberts "Winterreise". Eine Gruppe von Schülerinnen trat mit Pailettengürteln um die Hüfte zu einem türkischen Tanz auf. Die Sechstklässlerin Yurika Ajima begeisterte das Publikum mit Klavierstücken von Chopin; Jil von Tonca, die Siegerin von "Jugend musiziert", spielte virtuos Vibraphon.

Nach dem Konzert sammelten die Schüler Spenden für ihre japanische Partnerschule in der vom Erdbeben zerstörten Stadt Sendai. "Wir wissen, unter welchen Bedingungen die Schüler dort momentan lernen müssen ", sagte Schulsprecherin Seraphina Alexopoulos, die den Abend gemeinsam mit Norbert Tropitz moderierte. Menschlichkeit sei ein Eckpfeiler des Alltags am Luisen-Gymnasium, das übrigens seit 1962 eine Unesco-Projektschule ist.

(RP)
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