Düsseldorf Karneval von Rath bis Moskau

Düsseldorf · "Mannesmänner" feierten in der Mitsubishi Electric Hall und verliehen dabei den Rohrknoten 2012 an Norbert Keusen. Bei den Rather Aape ging es anlässlich der 20-jährigen Partnerschaft mit Moskau russisch zu.

Rath/Oberbilk Die Rohrknotenverleihung hat gute Tradition bei den Mannesmännern und Mannesfrauen, intern "Mannesherrininnen" genannt. Seit 36 Jahren wird der Preis vergeben, und er erinnert an ein zentrales Produkt des Stahlbaus. Ausrichter des Preises ist der Betriebsrat der Vallourec & Mannesmanntubes Deutschland GmbH (V & L), wie die Firma mit 20000 Mitarbeitern heute heißt, und der Betriebsrat hatte 800 Gäste in die ehemalige Philipshalle, jetzt Mitsubishi-Electronic-Halle geladen. 120 Plätze waren an Bewohner von Seniorenheimen in Rath und Unterrath vergeben worden – auf Kosten des Hauses aus karitativem Anlass. Nun ist so ein Rohrknoten an sich vielleicht nicht sexy, aber die Veranstaltung um die Verleihung des Preises mit Schirmherrschaft über die traditionelle Bürgerwehr von 1892 konnte sich sehr wohl sehen und hören lassen.

Mit dem Orden wurde Norbert Keusen ausgezeichnet, Geschäftsführer von V & L. Die Band "No Limit" führte durch ein buntes Programm, das eigentlich überhaupt nichts mit Stahlrohrknoten zu tun hatte. Annette Esser alias Hausfrau Agnes Kasulke startete die Bütt mit manchmal frech zotigen Frotzeleien über Alltag und Ehemann, die Disharmoniker und dat Fimmännchen, die grazile Kinderbürgerwehr und die Band ohne Bart stellten sich bravourös dem Publikum, das sich permanent schunkelnd den ganzen Abend über vergnügte.

In der Kulisse liefen gemalte Bilder mit Motiven aus der Innenstadt ab, im wechselnden Licht und klangvoll begleitet vom dem 15-Mann starken Fanfarencorps aus Hamm. Und natürlich kam auch das Prinzenpaar Thomas und Anke zu Besuch. Neuer Name, alte Halle: "Nächstes Jahr kommen wir wieder", versprach Karl-Heinz Schmidt, Betriebsratsvorsitzender in Rath.

Rather Aape feiern doppelt

Weiß, Blau und Rot trugen die Mädchen der Tanzgarde der katholischen Jugend (Kakaju), und die Farben waren Programm – die Rather Aape feierten im katholischen Vereinshaus zu Rath zugleich Karneval und 20 Jahre Städtefreundschaft zwischen Düsseldorf und Moskau. Weiß, Blau und Rot sind die Farben der russischen Trikolore. Das Bühnenbild am Rather Kirchplatz war dann auch mit Motiven von Schloss Benrath und der Basilius-Kathedrale am Roten Platz in Moskau verziert. Rund um den närrischen Nachmittag zeigten sich Winfried Ketzer als Hausmeister, Achim und Olli als Gute-Laune-Musiker und ein aufgekratzter Fabian Schneider als Plaudertasche aus "Pänz in de Bütt". Um die Leute im Saal zu erden, bedurfte es der Lästerschwestern namens "Landpomeranzen", Andrea Nessel und Biggi Baushaus, die zwischen Putzfrau und (weiblichem) Fußballfan (ja, so etwas gibt es tatsächlich) die Widrigkeiten des täglichen Lebens ausloteten.

Aber mittendrin stand der eigentliche Ehrengast des Tages, den Ellen Schlepphorst, erste Vorsitzende der Rather Aape, charmant würdigte und auszeichnete – den Kinderliederschreiber Volker Rosin. Er ist längst ein Düsseldorfer geworden, darüber schien Gardepräsidentin Ellen Schlepphorst am meisten verwundert zu sein.

Wunderbare Tanzeinlagen

Die Kindertanzgruppe der Rather Aape entzückte in schwarzen und goldenen Kostümen mit wunderbaren Tanzeinlagen vor dem Auftritt des Prinzenpaars. Prinz Thomas wirbelte durch den Saal, frotzelte in die Menge und machte kleine Scherze mit der Prinzessin.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort