Garath Bewegungspark Garath kommt

Garath · In der Grünanlage an der Stettiner Straße entsteht der zweite öffentliche Bewegungspark in der Stadt. Mit Fertigstellung im Sommer 2017 können dort Fitnessbegeisterte trainieren und der Trendsportart Parkouring nachgehen.

 Kevin und Shawn vom Hellerhofer Sportverein freuen sich auf den Garather Bewegungspark.

Kevin und Shawn vom Hellerhofer Sportverein freuen sich auf den Garather Bewegungspark.

Foto: olaf STaSCHIK

Einige lockere Klimmzüge im Ristgriff, im Anschluss schweißtreibende Liegestütze und, um zum Trainingsabschluss den Trizeps sowie den großen Brustmuskel noch einmal ganz besonders auszureizen, sportliche Barrenstütz.

Das Krafttraining, für das Shawn Berghäuser vom Hellerhofer Sportverein ausschließlich das eigene Körpergewicht als Trainingswiderstand nutzt, nennt sich Calisthenics und macht den 19-Jährigen fit für eine ebenfalls junge Sportart, die der Sportverein bereits seit einigen Jahren anbietet: Parkour.

Entwickelt im Frankreich der 1980er und 1990er Jahre, bezeichnet der Sport eine Fortbewegungsart, deren Ziel es ist, nur mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers möglichst effizient von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. Der Parkourläufer - französisch: le traceur - bestimmt dabei seinen eigenen Weg durch den urbanen oder natürlichen Raum. Das Interessante: Grundsätzlich wählt der Akteur dabei Wege, die nicht von Architektur und Kultur vorgegeben werden. Mauern, Stangen und Rampen - der Sportler versucht, sich ihm in den Weg stellende Hindernisse durch Kombination verschiedener Bewegungen so effizient wie möglich zu überwinden. Der Bewegungsfluss steht dabei im Vordergrund.

"Bislang haben wir immer an öffentlichen Orten oder in der Halle trainiert", erklärt Berghäuser, der vor rund vier Jahren durch einen Freund auf die neue Sportart aufmerksam wurde und seither Mitglied des Sportvereins ist. "Weil das Hallentraining aber nur begrenzte Möglichkeiten bietet, ist die Sportart draußen viel anspruchsvoller." Und facettenreicher dazu: Auch viele weitere Sportler, etwa Jogger und jene, die kein Fitnessstudio besuchen möchten, können ab kommendem Jahr von einem nun durch die Bezirksvertretung 10 beschlossenen Projekt eines neuen Bewegungsparks in Garath profitieren.

Als einer von insgesamt zehn Parks mit jeweils unterschiedlichen sportlichen Schwerpunkten, die die Stadt innerhalb der kommenden zehn Jahre stadtweit errichten will, soll nun auch die Grünanlage Stettiner Straße zu einer multifunktionalen Sportanlage ausgebaut werden. Ein erster Park soll nach den Wünschen der Stadt bereits im Mai 2017 in Betrieb gehen: So soll unter der Theodor-Heuss-Brücke in Golzheim ein Basket- und ein Fußballplatz verwirklicht werden. Neben einem Sport- und Workoutpark, in dem an diversen Klimmzugstangen, Barren und Hangelstrecken unter freiem Himmel hauptsächlich mit dem eigenen Körpergewicht trainiert werden kann, soll nun in Garath ein Parkourpark für die insbesondere im Düsseldorfer Süden breit aufgestellte Sportlerszene, die den Park unter anderem mit dem Gartenamt mitentwickelt hat, entstehen.

Dort hatte die Verwaltung die Idee in das Stadtentwicklungsprojekt "Garath 2.0" eingebracht. Im Frühjahr dieses Jahres trafen sich daher Vertreter aus Politik und Verwaltung mit Mitgliedern von Vereinen, dem Jugend- und Seniorenrat sowie Schulen, um über den Neubau zu entscheiden. "Wir konnten den Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss vorbehaltlich der Verabschiedung des Haushaltsplans 2017 bereits genehmigen", erklärt Uwe Sandt (54), Leiter der Bezirksverwaltung.

Insgesamt 140.000 Euro sollen die Baukosten für die Umgestaltung der 5.250 Quadratmeter großen Grünfläche betragen, 40.000 Euro sagte die Bezirksverwaltung zu den 100.000 Euro, die von der Stadt kommen, aus eigenen Mitteln zu. Parallel zu den Baumaßnahmen, die mit Beginn des kommenden Jahres beginnen sollen, will die Stadt überdies einen Förderantrag für "Garath 2.0" stellen. Wird das Projekt aus Landesmitteln unterstützt, so könnte die Bezirksvertretung die von ihr zugesagte Summe für andere Ausgaben nutzen.

(sdr)
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