Garath Rückblick auf ein Jahr in Garath

Garath · 366 Tage, 8784 Stunden, 527.040 Minuten und 31.622.400 Sekunden Zeit schenkt uns das Jahr 2016 - und einiges davon ist noch übrig. Wenn sich eine stille Stunde bietet, ist jetzt die richtige Zeit für einen besinnlichen Rückblick. Auch in der Freizeitstätte Garath können Interessierte Ereignisse ihres Stadtteils Revue passieren zu lassen. "Wir wollen mit den Fotos zeigen, wie vielfältig das Leben und die Menschen hier sind und was sie alles auf die Beine stellen", sagt Lina Lee, Mitarbeiterin der Freizeitstätte.

 Rafael Bolt hatte einige seiner Fotos dabei, die für sein Fotobuch bestimmt sind.

Rafael Bolt hatte einige seiner Fotos dabei, die für sein Fotobuch bestimmt sind.

Foto: Günter von Ameln

Auf der Leinwand im Arenasaal ziehen bei stimmungsvoller Musik großformatige Bilder vorüber. Bilder von Menschen. Ihre Gesichter erzählen von einem bewegten und bewegenden Jahr - ernste, nachdenkliche, lachende, träumende, junge, alte, bekannte und unbekannte, fremde und einheimische. Mal in großen Gruppen, dann wieder zu zweit oder allein. Menschen beim Feiern, beim Waffel-Backen, beim Grillfest, beim Musizieren, beim Spielen und vielem mehr. Anlässe wie das Burgfest, 50 Jahre Bürger- und Interessengemeinschaft (BIG), Aktionen von "Garath Tolerant", das Dankeschön für Flüchtlingshelfer. Dazwischen streuen sich Details: lodernde Feuerscheite, Buffethappen, rosa Blüten, eine Stichmännchen-Zeichnung.

"Mein Mann und ich genießen das gerade", meint Ingrid Werres begeistert. "Es ist eine tolle Idee. Sicher können sich viele auf den Fotografien wiedererkennen".

Das Schwierigste sei die Auswahl der Motive gewesen, sagt Linda Lee "Wir haben unser Vorhaben zwei Monate vorher durch Mundpropaganda in Garath bekannt gemacht und bekamen 3000 Fotos", erklärt sie. Dabei handle es sich nicht um professionelle Bilder, sondern um zufällige Schnappschüsse. Zur Verfügung gestellt wurden sie von Garather Institutionen, Vereinen und vielen anderen mehr - wie es auf der Einladungskarte treffend heißt.

Der Titel der Karte zeigt einen weiten Blick über die Dächer von Garath, fotografiert von Rafael Bolt, der die wenigen architektonischen Einblicke zur Präsentation beigesteuert hat. "Ich spiele gerne mit Licht und Farben", erklärt der Fotokünstler. Aus seiner Wohnung weit oben fängt er gerne eindrucksvolle Perspektiven ein. Besonders beliebt seien das Silvestermotiv und die frostigen Baumkronen des Buchholzer Busch - ein echter Wintertraum. Nächstes Jahr im Herbst plant Rafael Bolt seinen Fotoband "Garath in Bildern" zu veröffentlichen.

Im großen Saal der Freizeitstätte finden sich - sozusagen auf dem Weg - im Laufe der vier Stunden ab und an Besucher ein. "Jetzt haben wir gesehen, was wir alles verpasst haben", meint eine Frau beim Hinausgehen lachend.

Auch wenn nicht die Massen strömen, ist es für manchen eine willkommene besinnliche Auszeit, verbunden mit persönlichen Erinnerungen. "Wir werden das im nächsten Jahr wieder machen", ist sich Lina Lee sicher.

(RP)
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