Football Wenig Einfluss auf den Sport

Bei den Football-Profis von Rhein Fire hält die Vorstellung auf dem Feld mit den übrigen Darbietungen des NFL Europa-Klubs nicht Schritt. Geschäftsführer Sammy Schmale ist darüber so frustriert wie die Fans.

 Fire will ins World-Bowl-Finale.

Fire will ins World-Bowl-Finale.

Foto: rpo, Mark Keppler

Während sich die Mannschaft von Rhein Fire gestern auf der Rückfahrt von Hamburg nach Düsseldorf befand, sinnierte Sammy Schmale, der Geschäftsführer des NFL Europa-Klubs schon wieder in seinem Büro in der LTU-Arena über die aktuelle Situation. "In unserer 13. Saison bricht es kübelweise über uns herein, und wir sitzen hier und können nichts tun", sagte Schmale, der im dritten Meisterschafts-Jahr als General Manager im Amt ist. Wie so oft beschönigte der 38-Jährige auch gestern nicht die kritische Situation, in der sich Fire nach der dritten Niederlage im vierten Spiel befindet: "Wir verspielen ein bisschen den Kredit, den wir uns aufgebaut haben und laufen Gefahr, dass wir die Quittung für die vergangenen drei Jahre bekommen und uns die Zuschauer weg bleiben. Der Sport hat bisher 2007 völlig gefloppt. Es muss etwas passieren!"

In der nun dritten Saison hintereinander läuft es aus sportlicher Sicht bei Fire nicht erfolgreich. "Es gibt hier keine Kontinuität; wir hatten zum Beispiel drei Headcoaches in drei Jahren. Wir alle im Büro sind über den Sport genauso frustriert wie unsere leidgeprüften Fans in den vergangenen Jahren, vor allem über die Leistung im Angriff. Wir schaffen perfekte Rahmenbedingungen." Schmale fordert, dass der Sport endlich nachlegt. "Wir können mit unserem hervorragenden Event die schwache sportliche Leistung nicht mehr kompensieren", sagt der Geschäftsführer. Etwas deutlicher formuliert, was Schmale aber so niemals ausdrücken würde: Die Mannschaft torpediert mit ihrer Vorstellung auf dem Feld die übrige Arbeit des Klubs.

Wenn der Fire-Geschäftsführer solche deutlichen Worte der Kritik äußert, weiß er selbstverständlich, dass das aktuelle Team sowie alle seine Trainer nicht die richtigen Empfänger dafür sind Auch wenn Schmale darauf verweist, dass der "Chef-Trainer im Rahmen der Liga für alle sportlichen Belange zuständig ist". Der Einfluss auf die sportlichen Personal-Entscheidungen, vor allem im Hinblick auf die Spielerwahl vor der Saison, ist schlichtweg zu gering. Nicht wenige Beobachter behaupten sogar, es könne seitens der Klubs überhaupt kein Einfluss auf die Zusammenstellung des Teams genommen werden.

Hier ist ein dringender Handlungsbedarf seitens der Liga-Verantwortlichen vonnöten. "Wenn es bei uns Probleme gibt, dann liegt das nicht an der Veranstaltung, nicht an den Fans und nicht an den Show-Elementen. Der Sport gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Mannschaft muss endlich ihre Leistung zeigen", meint Schmale. Das Team 2007 scheint dazu aber offensichtlich nicht in der Lage zu sein.

(RP)
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