Dabei sah es zunächst nicht nach einem Sieg für den TVKW aus. Der DSC hatte das Geschehen im ersten Spielabschnitt weitestgehend im Griff und kam zu den besseren Chancen. So hatte Lutz Pastoors gleich zwei große Möglichkeiten, um das Team von der Windscheidstraße in Front zu bringen. Zunächst scheiterte er an der Latte, um kurz darauf in Gäste-Torwart Kai Gröger seinen Meister zu finden.

Nach dem Seitenwechsel passierte zunächst nicht viel, ehe El Boudihi einen Angriff der Gäste kurz vor der Strafraumgrenze nur durch ein Foul unterbinden konnte. Den fälligen Freistoß führte Matthias Fenster aus. Dieser schoss denn Ball in die Mauer, von wo er zu Christian Schuh abprallte, der das Spielgerät per sehenswerten Dropkick zur Führung der Gäste in die Maschen beförderte. In der Folge versuchte DSC-Trainer Peter Vogel durch die Hereinnahme weiterer Offensivakteure, den Ausgleich zu erzwingen. Das Spiel der Schwarz-Weißen war letztendlich aber nicht druckvoll genug, um den Sieg der Gäste noch einmal zu gefährden.

"Wir waren in der ersten Halbzeit das bessere Team, haben aber das fällige Tor nicht gemacht", sagte Vogel nach dem Spiel. Sein Gegenüber Giuseppe Montalto befand, dass "wir nach einem nervösen Beginn das gezeigt haben, was wir können und der Sieg aufgrund der zweiten Hälfte durchaus in Ordnung geht."

SV Velbert - SC West 1:4.

Bauchgefühl, Taktik und Tagesform - nach diesen Kriterien wollte West-Trainer Marcus John seine Startformation bestimmen und brachte gleich sechs Neuzugänge auf den Platz. Dabei machte sich vor allem der Einsatz von Engin Ekrem früh bezahlt. Bereits nach zehn Minuten traf der Edeltechniker zur 1:0-Führung. "Unser Co-Trainer Lars Schuchardt hat mir den Tipp gegeben, mit dem Innenrist abzuschließen, das hat geklappt", sagte Engin.

Es war die erste Chance der Oberkasseler, die sich anschließend bei Torhüter Sebastian Semper bedanken durften, dass die Führung auch anhielt. So scheiterte Velberts Sven Hauptmann gleich doppelt an den starken Reflexen des Torwarts (34.).

Doch Velbert war nicht nur im Abschluss unkonzentriert, sondern verteilte auch hinten fatale Gastgeschenke. Mit einem schmucklosen Befreiungsschlag brachte Tim Kosmala die gegnerische Defensive durcheinander: Die Verteidiger verschätzten sich, der Keeper zögerte und Simon Deuß lauerte - 2:0.

Ganz ähnliche Bilder lieferte der zweite Durchgang. Mit einer tollen Direktabnahme erhöhte Ekrem zunächst auf 3:0, ehe Max Bauermeister von einem erneuten Abstimmungsfehler des Gastgebers profitierte. Beim Stand von 4:0 schaltete der SCW aber einen Gang zurück und leitete somit eine turbulente Schlussphase ein, in der sich Semper erneut auszeichnen konnte. "Wir hätten uns in den letzten 20 Minuten fast die Arbeit der ersten 70 Minuten kaputt gemacht", reagierte John deshalb leicht verärgert.