Düsseldorfer Unfallstatistik Senioren in 1110 Unfälle verwickelt

Düsseldorf · Die Zahl der Zusammenstöße, an denen Menschen über 65 Jahre beteiligt waren, ist im vergangenen Jahr um fünf Prozent gestiegen. Fünf Senioren verunglückten tödlich – das ist die Hälfte aller Verkehrstoten.

Düsseldorf: Das sind die Unfallschwerpunkte 2014
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Foto: Gerhard Berger

Die Zahl der Zusammenstöße, an denen Menschen über 65 Jahre beteiligt waren, ist im vergangenen Jahr um fünf Prozent gestiegen. Fünf Senioren verunglückten tödlich — das ist die Hälfte aller Verkehrstoten.

Die Düsseldorfer Verkehrsstatistik für 2014 beginnt mit einer guten Zahl, der dann viele besorgniserregende folgen. Die Gesamtzahl der Unfälle im Stadtgebiet ist um 2,2 Prozent gesunken, von 28 239 auf 27 622. Trauriger Spitzenreiter bei den Unfallschwerpunkten ist der Worringer Platz, gefolgt vom Nordstern und dem Mörsenbroicher Ei.

Stärker im Fokus der Unfallkommission stehen künftig die Corneliusstraße und der Bereich ums Justizzentrum in Oberbilk (siehe nebenstehende Grafik). Die Zahl der Verkehrstoten ist gestiegen. Zehn Menschen sind tödlich verunglückt (2013: sechs), hinzu kommt ein Opfer auf der A 46. Zudem sind Anstiege bei den Unfällen zu verzeichnen, in die Radfahrer (plus 18,4 Prozent), Kinder (plus 14,6 Prozent) und Über-65-Jährige (plus 5,3 Prozent) verwickelt sind. Die Daten im Überblick:

Senioren 1110 Unfälle, bei denen ältere Mitbürger beteiligt waren, bedeuten den zweithöchsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Fünf der zehn Verkehrstoten in Düsseldorf waren über 65 Jahre alt. Und in zwei Dritteln der 1110 Fälle sind die Senioren die Verursacher der Zusammenstöße. "Wir werden unsere Arbeit für die Senioren intensivieren", sagt Wolfgang Töpfer, kommissarischer Leiter der Verkehrsdirektion. Zum Programm der Polizei zählen Seniorensprechstunden, Wahrnehmungstraining, Rollatorschulungen und Kurse, in denen die Teilnehmer lernen, wie sie ihr Auto auf ihre Bedürfnisse einstellen. Töpfer: "Für diese Angebote müssen wir mehr Aufmerksamkeit erzeugen."

Kinder Auch bei den Verkehrsteilnehmern unter 18 Jahren sind alle markanten Daten steigend. 236 Kinder und Jugendliche wurden in Unfälle verwickelt (2013: 206), dabei wurden 34 schwer verletzt (28) und 202 leicht verletzt (175). Tödlich verunglückte Kinder sind in Düsseldorf seit sechs Jahren nicht mehr zu beklagen. Die Aufklärung in Kitas und Grundschulen zeigt offensichtlich Wirkung, denn nur in etwas mehr als 25 Prozent der Fälle sind die Kinder die Verursacher.

Radfahrer Die große Verkehrskampagne des vergangenen Jahres, "Sehen und gesehen werden", sollte zu mehr Rücksicht auf Radfahrer führen. In der Statistik spiegelt sich dies nicht wider. 889 an Unfällen beteiligte Radfahrer bedeuten den höchsten Wert seit zehn Jahren. Das ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass Radfahren merklich populärer geworden ist und die Witterung im zurückliegenden Jahr günstiger für Radler war. E-Bikes sind in der Statistik bisher nicht auffällig. Ähnlich wie bei den jungen Verkehrsteilnehmern stimmt auch hier das Vorurteil bei der Schuldfrage nicht. Weit weniger als die Hälfte der 889 Unfälle werden von den Radfahrern verursacht (354).

Junge Erwachsene Zu den guten Nachrichten zählt der Rückgang der Unfälle mit 18- bis 24-Jährigen. Der Wert sank von 921 auf 852 Unfälle insgesamt sowie von 785 auf 746 bei den Kfz-Zusammenstößen.

Unsere Karte zeigt die Unfallschwerpunkte 2014 in Düsseldorf:

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