Düsseldorf Rabatt für mehr als 50.000 Familien

Düsseldorf · Vor zehn Jahren eingeführt, ist die Düsseldorfer Familienkarte inzwischen ein Exportmodell.

 (v. l.) Stefanie und Andreas Schardt mit ihren Söhnen Sören (l.) und Aaron vor dem Benrather Hallenbad

(v. l.) Stefanie und Andreas Schardt mit ihren Söhnen Sören (l.) und Aaron vor dem Benrather Hallenbad

Foto: Bernd Schaller

Die Düsseldorfer Familienkarte, die Eltern mit Kindern bis 18 Jahre zahlreiche Vorteile bietet, hat die Marke von 50.000 überschritten. "Bis Ende Januar sind 50.304 Karten für die beiden Jahre 2014/15 ausgegeben worden", sagt der städtische Jugenddezernent Burkhard Hintzsche. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort. Ende 2010 waren 43.215 Bürger im Besitz der Karte, Ende 2012 kletterte die Zahl auf 48.126, kurz vor dem letzten Jahreswechsel waren es bereits 49.867. "Wir erreichen knapp 90 Prozent der Berechtigten, das ist ein beachtlicher Wert", meint Hintzsche. Die Familienkarte bietet zahlreiche Rabatte und Vergünstigungen. Rund 400 Unternehmen und Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet machen mit.

Der Bogen reicht vom billigeren Brot beim Bäcker über kostenlose Führungen bei der Feuerwehr bis hin zu günstigen Eintrittskarten für die Oper. So zahlt beispielsweise eine vierköpfige Familie für eine Freitagabend-Aufführung von "Carmen" einen Komplettpreis von 36 Euro. "Wir haben Wert darauf gelegt, dass der Vorteil unmittelbar an der Kasse wirksam wird", meint Hintzsche und ermuntert alle Düsseldorfer Familien, sich regelmäßig über die Anbieter zu informieren. "Manch ein Karteninhaber wird überrascht sein, wo sich überall etwas einsparen lässt."

Zu denen, die von der kleinen Plastikkarte profitieren, zählt Stefanie Schardt. Zwei Söhne haben die Hebamme und ihr Mann Andreas. "Im Schwimmbad sparen wir bei den Zehner-Chips etwas Geld und auch im Südpark-Café gibt's für die Kaffeerunde einen kleinen Rabatt", sagt die Mutter. Die finanziellen Vorteile - häufig werden zehn oder 20 Prozent Nachlass eingeräumt - stehen für sie nicht im Vordergrund. "Wirklich teure Sachen wie Klamotten und die größeren Familien-Anschaffungen belasten das Budget wie eh und je", meint Schardt. Für die Mutter zählt vor allem das Signal, "dass Familien in Düsseldorf willkommen sind und in der Stadt wertgeschätzt werden". Ebenfalls von Bedeutung: der zusätzliche Anreiz, als Familie mal wieder etwas gemeinsam zu unternehmen.

Genau darum geht es auch jenen fast 400 Teilnehmern, die unter dem Motto "Wir sind ein Familien-Unternehmen" das Angebot erst ermöglichen. Zu ihnen gehört das Brauhaus Schiffchen an der Hafenstraße: Es bietet pro Kind ein Gratis-Dessert - sofern zuvor ein Hauptgericht bestellt wurde. "Unsere Gaststätte gehört zur Stockheim-Gruppe, die selbst ein Familienunternehmen ist. Darin liegt ein Teil unserer Motivation begründet. Außerdem wollten wir nach Einführung des Rauchverbots die Familien dabei unterstützen, wieder einmal gemeinsam essen zu gehen", sagt Schiffchen-Geschäftsführer Thomas Weber. Tatsächlich ist die Karte aufseiten der Anbieter inzwischen zu einem Beleg für bürgerschaftliches Engagement geworden. Viele von denen, die Vorteile gewähren, haben als Väter oder Mütter selbst die Karte im Portemonnaie stecken. Das wirkt wie ein Verstärker. Die Zahl der Teilnehmer steigt denn auch langsam, aber kontinuierlich.

Wie häufig die 2004 eingeführte Vorteilskarte zum Einsatz kommt, wird bislang nicht erfasst. Von ihrem Erfolg ist Spitzenbeamter Hintzsche aber überzeugt: "Das Modell ist ein Exportschlager. Duisburg, Nürnberg, Aachen, Baden-Baden, Krefeld und Hilden haben die Karte ebenso übernommen wie der Rhein-Kreis Neuss."

(RP)
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