Düsseldorf Schadowstraße: Vorrang für Fußgänger

Düsseldorf · Für die Gestaltung der Einkaufsstraße nach Inbetriebnahme der U-Bahn gibt es drei Varianten. In drei Fachforen wurden sie diskutiert. Eine optimale Lösung gibt es nicht. Gastronomie ist in den Randbereichen denkbar.

 Der Plan zeigt die Schadowstraße als reine Fußgängerzone. Allerdings gibt es eine Querung für Autos an der Liesegangstraße. Die Straße Am Wehrhahn hinter der Kreuzung Tonhallenstraße könnte zum Boulevard ausgebaut werden.

Der Plan zeigt die Schadowstraße als reine Fußgängerzone. Allerdings gibt es eine Querung für Autos an der Liesegangstraße. Die Straße Am Wehrhahn hinter der Kreuzung Tonhallenstraße könnte zum Boulevard ausgebaut werden.

Foto: graf

Im Schnitt gehen 5000 Fußgänger pro Stunde über die Schadowstraße, in Spitzenzeiten können es sogar 14 000 sein. Dagegen werden nur 300 Autos und 300 Fahrradfahrer stündlich zurzeit gezählt. Die Folgerung liegt auf der Hand: Fußgänger müssen auf der Schadowstraße Vorrang haben, um sie soll sich Planung für die künftige Gestaltung drehen.

Das wurde bei allen drei Fachforen deutlich, die am Dienstag die Vor- und Nachteile von drei unterschiedlichen Varianten darstellten - eine klassische Trennung von Fußgängerbereich und einer Fahrbahn, eine Gemeinschaftsfläche, auf der Passanten, Radfahrer und Autos gleichberechtigt sind, oder eine reine Fußgängerzone.

Für die sprach viel, weil dort die vielen Fußgänger im Prinzip ungestört flanieren können. Deshalb wünschten sich auch Zuhörer der Fachvorträge diese Lösung. Aber störungsfrei für die Passanten ist die Fußgängerzone nicht. Denn die Fachleute hielten eine Querung für Autos in Höhe der Liesegangstraße zum Parkhaus Bleichstraße für nötig, um die Nebenstraßen zu entlasten. Und Konflikte mit Fahrradfahrern seien programmiert, wenn die Schadowstraße eine Hauptachse für Zweiräder werden soll. Um Unfälle zu vermeiden, müsse eine gesonderte Fahrspur für sie in der Mitte der Fläche eingerichtet werden, und die störe in einer Fußgängerzone und könnte eine Barriere sein.

Diese Konflikte würden nicht auftreten, wenn von vornherein auch eine Fahrspur für Autos gebaut werde. Die würde auch von Radfahrern genutzt, Passanten würden sie beim Überqueren der Straße automatisch beachten. Die Mitglieder des Fachforums sahen die Fahrbahn nicht als Barriere, sie solle an jeder Stelle überquert werden können und mobilitätsgerecht gestaltet werden.

Mit diesen Vorschlägen näherte sich das Fachforum der dritten Variante, der gemeinschaftlich genutzten Fläche. Diese Variante sei ein Experiment, es gebe so gut wie keine Vorbilder in anderen Städten, so die Fachleute. Sie könne aber als Chance begriffen werden, die Einkaufsstraße Stück für Stück weiter zu entwickeln und alle Interessen zu berücksichtigen. Allerdings berge sie auch Risiken, weil alle Verkehrsteilnehmer sehr aufmerksam sein müssten, um Unfälle zu vermeiden.

Eine Aufwertung der Schadowstraße durch Gastronomie wurde von allen begrüßt, damit sie vor allem am Abend nicht verödet. Aber alle waren sich auch einig, dass sich Restaurants und Cafés im Kernbereich der Einkaufsstraße wegen der hohen Mieten wohl nicht halten könnten. Es sei sinnvoller, die Straße Am Wehrhahn zu einem Boulevard mit Gastronomie auszubauen. Die Ergebnisse aller drei Fachforen werden für eine politische Entscheidung geprüft, um die besten Ideen für ein Konzept herauszufiltern.

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