Düsseldorf Präsident Wulff ganz bürgernah

Düsseldorf · Oberbürgermeister Dirk Elbers ließ für Christian Wulff den Roten Teppich ausrollen, Grundschüler legten eine Singpause ein. Es war seit 17 Jahren das erste Mal, dass ein deutsches Staatsoberhaupt das Düsseldorfer Rathaus besuchte. Nach dem Eintrag in Goldene Buch traf Wulff Ehrenamtler.

Staatsoberhaupt Wulff in Düsseldorf
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Es war eine Begrüßung fürs Herz: "Der Kuckuck und der Esel" schallte es aus 70 Kinderkehlen, nachdem Bundespräsident Christian Wulff am Freitag um punkt 16 Uhr vor dem Rathaus aus dem schwarzen Mercedes S-Klasse mit dem Kennzeichen "0-1" gestiegen war. Das bekannte Kinderlied mit dem Text von Hoffmann von Fallersleben hat Symbolkraft: Handelt es doch von einem gesanglichen Wettstreit, der schließlich doch im harmonischen "Kuckuck Ia" endet.

Ein Happy End markierte auch Wulffs Besuch im Rathaus: "Bei meinem Antrittsbesuch bei der NRW-Landesregierung vor einigen Wochen war diese Station nicht vorgeschlagen", erkärte Wulff später OB Dirk Elbers. Doch zunächst galt die Aufmerksamkeit des Staatsoberhaupts den Kindern der Maxschule und der Katholischen Grundschule Unter den Eichen. Sie hatten das Kinderlied, ein ghanaisches Volkslied und "Im Märzen der Bauer" im Rahmen des Projekts "Singpause" eingeübt. Stadtweit nehmen fast 12 000 Kinder teil.

"Herzlichen Dank, da muss sich der Oberbürgermeister um die Zukunft seiner Stadt keine Sorgen machen", sagte Wulff. Er fragte die Kinder, ob sie sich längere Ferien wünschen und wo sie der Schuh drückt. Ein Junge beschwerte sich über den schlechten Zustand der Schultoiletten. "Das spreche ich beim OB an", so Wulff. Roter Teppich und Großbeflaggung, Bumengestecke in Rot-Weiß, den Farben Düsseldorfs — Elbers hatte sein Haus für den hohen Besuch herausputzen lassen: Schließlich war es seit 1994 das erste Mal, dass ein Bundespräsident einer Einladung ins Rathaus folgte.

Mit den drei Bürgermeistern und dem Sozialdezernenten zogen sich Elbers und sein Gast für eine Dreiviertelstunde zum Gespräch in die "Alte Kanzlei" zurück. Es ging um die soziale Stadt, die Finanzkraft und die Internationalität Düsseldorfs. Auf dem Tisch: Spezialitäten der Konditorei Heinemann. Petit fours in Schwarz-Rot-Gold, Weincremetorte in den Stadtfarben mit dem bergischen Löwen obendrauf, Champagner- und Mokka-Trüffel. "Wir freuen uns, dass auch der Bundespräsident von uns etwas mag", so Heinz-Richard Heinemann.

Wulff hatte es offenbar wirklich gemundet, denn aus der "Alten Kanzlei" trat er sichtlich gut gelaunt in den Jan-Wellem-Saal. Dort warteten bereits rund 40 Ehrenamtliche, die der OB auf Wunsch des Präsidenten eingeladen hatte. "Ein bisschen klein fühlt man sich ja schon neben Herrn Elbers", sagte Wulff mit Blick auf den 1,97 Meter großen Rathaus-Chef. Viel Lob hatte er für Düsseldorf, für die Internationalität und Familienfreundlichkeit der Stadt.

Er erinnerte sich an die "bombastische Karnevalssitzung", bei der ihm die Prinzengarde Blau-Weiss 2004 die Goldene Pritsche verliehen hatte, und schämte sich für die Rede, die er damals gehalten hatte. Ins Goldene Buch der Stadt schrieb Bundespräsident Wulff mit einem schwarz-goldenen Füller: "Der erfolgreichen Landeshauptstadt weiterhin alles Gute

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