Randale nach Bundesliga-Spiel Polizei nimmt 19 Hooligans fest

Düsseldorf · Nach dem Bundesligaspiel zwischen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt kam es in der Altstadt erneut zu Randalen. Immer wieder trafen rivalisierende Fan-Gruppen aufeinander. Auch Hooligans von Fortuna Düsseldorf mischten mit. Die Polizei war mit mehr als 200 Beamten im Einsatz.

 In der Altstadt kam es zu Ausschreitungen von Fußballfans.

In der Altstadt kam es zu Ausschreitungen von Fußballfans.

Foto: Gerhard Berger

Als sich spät in der Nacht zu Sonntag die letzten Busse voller Fußball-Fans auf den Weg nach Frankfurt machten, endete für die Polizei ein aufreibender Arbeitstag. Zuvor hatte ein Großaufgebot — mehr als 200 Einsatzkräfte waren im Einsatz — nach dem Bundesligaspiel zwischen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt versucht, Ausschreitungen in der Altstadt zu verhindern.

Trotzdem kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen rivalisierender Fangruppen. Durch Flaschenwürfe und Pfefferspray wurden vier Polizisten und sechs Randalierer verletzt, 19 Problemfans kamen in Gewahrsam.

Gegen 21 Uhr krachte es das erste Mal auf der Bolkerstraße, flogen Gläser und Fäuste. "Als die Polizei kurze Zeit nicht präsent war, ging es richtig zur Sache", berichtet der Geschäftsführer des Spiegel. Die Messe-Gäste, die bei ihm ihr Alt tranken, seien sofort geflüchtet. Eine Kneipe musste schließen, weil Tränengas ins Innere zog. "Später lagen überall Glassplitter auf der Straße", sagt Isa Fiedler, Wirtin im Knoten.

Sie selbst schob die halbe Nacht Türdienst vor ihrer Kneipe an der Kurzen Straße. "Wir haben nur versucht, die normalen Gäste reinzuzerren und dann schnell die Tür zu schließen." Beeindruckend sei der Einsatz der Reiterstaffel gewesen. "Ich dachte bisher, das sei eine Touristenattraktion, aber die sind bei Randale in die Fan-Gruppen geritten und haben so die Streithähne getrennt", erzählt Fiedler.

Bereits bei den letzten Auftritten von Bayer Leverkusen in Düsseldorf war es zu Randale in der Altstadt gekommen. "Aber dieses Mal war es besonders heftig", sagt Wirtin Fiedler. "Die Bundesliga bringt uns eine Menge Umsatz, aber eben auch die Krawallmacher." Es dürfe nicht so weit kommen, dass irgendwann die Altstadt samstags von anderen Besuchern gemieden werde.

Ein Alkoholverbot halten Wirte wie Politiker für sinnlos. "Gegen Randale kann nur die Polizei etwas unternehmen, die ist dafür zuständig", sagt CDU-Fraktionschef Friedrich G. Conzen. Andere Städte hätten ja die gleichen Probleme. "Das bringt die Bundesliga mit sich", sagt auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). "Durch die Abstinenz der Fortuna haben wir dieses Phänomen vielleicht auch ein bisschen aus den Augen verloren."

Ihren letzten großen Einsatz hatte die Polizei Samstagnacht um kurz nach eins vor dem Kreuzherreneck an der Alte Stadt. Sechs Düsseldorfer und fünf Frankfurter Fans gerieten aneinander. Dabei gingen auch drei Scheiben an der Kneipe zu Bruch. "Unter diesen Randalierern waren auch registrierte Hooligans", sagt Polizeisprecher Markus Niesczery.

Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze führt bundesweit Fußball-Gewalttäter in einer Kartei. "Wir wussten, dass solche Problemfans in der Stadt waren, haben ihnen aber schon direkt nach der Anreise klar gemacht, dass wir sie erkannt haben und im Blick behalten", sagt Niesczery.

Auch an der LTU-Arena kontrollierten die Sicherheitskräfte des Leverkusener Unternehmens BaySecur beim Einlass besonders intensiv. Bei sämtlichen Besuchern kontrollierten sie Taschen, Ärmel, Hosenbeine und Kragen. So blieb es im Stadion selbst vergleichsweise friedlich. Die Polizei war vor den Frankfurtern gewarnt, seit Hooligans im vergangenen Monat beim Spiel im Karlsruher Wildparkstadion fast einen Abbruch provoziert hatten.

(RP)
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