Düsseldorf Festival im NRW-Forum zeigt die Welt der Computerspiele

Düsseldorf · Bei "Next Level" treffen sich ab heute Kreativwirtschaft, Künstler, Pädagogen - und Spiele-Fans.

 Jérémie Cortial hat einen Flipper-Automaten gebaut, dessen Spielfelder man mit Stiften malen kann. Im NRW-Forum kann man ihn testen.

Jérémie Cortial hat einen Flipper-Automaten gebaut, dessen Spielfelder man mit Stiften malen kann. Im NRW-Forum kann man ihn testen.

Foto: Andreas Bretz

Düsseldorf ist um eine spannende Veranstaltung reicher - die auch in der Kreativwirtschaft für hohe Erwartungen sorgt. Bis Sonntag ist im NRW-Forum erstmals das Festival "Next Level" zu Gast. Es dreht sich um digitale Spiele und beleuchtet das Trend-Thema aus vielen Blickwinkeln. Die Veranstaltung richtet sich dabei an viele Zielgruppen: Es gibt Angebote für Entwickler, Pädagogen, Start-Up-Gründer, Wissenschaftler - und Spiele-Fans.

Das Festival war zuletzt für drei Jahre im Dortmunder "U" beheimatet. Vom Wechsel in die Landeshauptstadt erhofft man sich neue Aufmerksamkeit, zudem verwandelt sich "Next Level" erstmals von einer Konferenz zu einem echten Festival. Es gibt Vorträge und Workshops, zudem einen Parcours mit spektakulären und überraschenden Spiele-Stationen. Der Chef des NRW-Forums, Alain Bieber, verspricht ein "Festival für die ganze Familie". Dass die Zielgruppe so breit ist, sei gewollt, sagt Christian Esch, Direktor des Kultursekretariats NRW, dem Hauptveranstalter. Man wolle das boomende Thema Games aus der Nische holen. "Es gehört in alle Bereiche."

Das sind Höhepunkte für unterschiedliche Zielgruppen:

Zum Spielen und Ausprobieren Im NRW-Forum präsentieren diverse Entwickler und Künstler ihre Projekte - und laden die Besucher zum Mitspielen ein. Besonders spektakulär: Das belgische Künstlerkollektiv "Crew" stattet Besucher mit einer kompletten Virtual-Reality-Ausrüstung für alle Sinne aus und lässt sie durch eine virtuelle Welt wandeln. Studierende der Berliner Schauspielschule "Ernst Busch" bieten ein kooperatives Spiel in einem Raumschiff-Zelt. Man kann unter anderem auch den Videospiel-Klassiker "Pong" mit echten Schlägern nachspielen, die Gruppe "Konsolenkinder" reaktiviert Spielkonsolen. Ein Höhepunkt: Der französische Künstler Jérémie Cortial hat einen Automaten gebaut, auf dem man mit Filzstiften ein Flipper-Spielfeld malen kann - und dann mit Hilfe eines Computers wirklich auf dem Blatt flippern kann.

Für Pädagogen und Theoretiker An allen Tagen gibt es Vorträge, Panels und Diskussionen zu Zukunftsfragen der kulturellen Bildung, zur Entwicklung der Kreativbranche und zum Nutzen von neuen Techniken wie der Virtual-Reality-Brille. Mit dabei sind auch Experten aus der Spielebranche, die einen Einblick in ihre Arbeit geben. Das Grimme-Institut und der Spieleratgeber NRW zum Beispiel fragen auf ihrer Bühne am Samstag (14-17 Uhr): Wann ist ein Computerspiel kulturell wertvoll? Zu Wort kommen im Laufe des Nachmittags diverse Referenten.

Für Entwickler und andere Kreative Ein wichtiger Sponsor des Festivals ist die in Düsseldorf ansässige Spieleschmiede Ubisoft/Blue Byte (unter anderem bekannte für die "Siedler"- und "Anno"-Aufbauspiel-Klassiker). Das Unternehmen sorgt für diverse Programmpunkte mit Praxisbezug: Zwei Mitarbeiter aus der Kreativabteilung zeigen am Samstag (13 und 14 Uhr), wie eine interaktive Welt zum Leben erwacht. Zudem lädt Blue Byte zum "Game Jam". Das heißt: Wer Lust hat (und über entsprechende Kenntnisse verfügt), kann bis Sonntag in Tag- und Nacharbeit in einer Kleingruppe mit Hilfe der Profis eigene Spiele entwickeln und präsentieren.

Für die Jobsuche Wer Kontakte in der Games-Branche sucht oder sich für ein Berufsfeld in der digitalen Wirtschaft interessiert, erhält Unterstützung: Die Artig Centrale für Culturelle Entwicklung richtet ein "Speed Dating" zu Berufen in der Branche aus, auch das beim Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes lässt Profis aus der Praxis erzählen.

(arl)
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