Kommentar zum „Heimatland“ in Düsseldorf Eine gute Idee mit Risiko

Meinung | Düsseldorf · Die Stadt schafft immer mehr Angebote wie Stadtstrände und Beachclubs, die der bestehenden Gastronomie Konkurrenz machen. Das kann am Ende zu viel sein, findet unser Autor.

Die Corona-Krise bringt viele Gastronomen an den Rand der Existenz. Die ersten Insolvenzanträge gibt es bereits, es dürfen noch viel mehr werden, wenn das Terrassengeschäft in Herbst und Winter zurückgeht oder gar unmöglich wird. Das Restaurantsterben ist programmiert, für diese Aussage muss man kein Pessimist sein.

Die Stadtspitze hat den Wirten einige Wochen nach Beginn der Pandemie eine gute Möglichkeit eingeräumt: Sie durften ihre Terrassen, für die sie dieses Jahr auch nichts zu bezahlen haben, vergrößern. Die Genehmigungsverfahren liefen größtenteils sehr unbürokratisch ab.

Der Heimatsommer aber treibt Blüten. Dass den Schaustellern Chancen eingeräumt wurden, ist geschenkt. Aber was sollen Pizza- Buden nur ein paar Meter neben Pizzerien, die ebenfalls um ihre Existenz kämpfen? Oder Reibekuchen-Buden vor Gastronomien, die diese Speise dann bei sich von der Karte nehmen?

Dem Beachclub am Rheinufer, der neben den Stadtstränden auch noch unbedingt nötig war, folgt nun das „Heimatland“ in Flehe. Auch wenn die Organisatoren anderes behaupten: Sie nehmen lokalen Wirten Geschäft weg. Das ist schädlich und sollte vermieden werden, weil gewachsene Strukturen, die jetzt Unterstützung brauchen, gefährdet werden. Eine gute Idee verkehrt sich in ihr Gegenteil, wenn sie überstrapaziert wird.

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