Bruno's Bierdorf Ein Hauch Volksfeststimmung in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Die Corona-Pandemie macht Volksfeste derzeit unmöglich. Bruno Dreßen hat daher sein Bierdorf auf dem eigenen Betriebsgelände in Mönchengladbach aufgebaut. Ein voller Erfolg. Den ersten Gästen gefiel es.

 Bei gutem Wetter lockte Bruno‘s Bierdorf am Vatertag bereits etliche Besucher an.

Bei gutem Wetter lockte Bruno‘s Bierdorf am Vatertag bereits etliche Besucher an.

Foto: Denise Brenneis

Normalerweise wäre Bruno Dreßen aktuell dabei, seine Buden für das Pfingstwochenende auf dem Schützenfest Neusser Furth aufzubauen. Macht er aber nicht. In dieser Saison hat der Schausteller noch nirgendwo „Bruno's Bierdorf“ aufbauen dürfen. Die Corona-Pandemie trifft auch seine Branche empfindlich: Bis Ende August sind sämtliche Volksfeste untersagt – auch in Aachen, Krefeld und Recklinghausen fielen für das Familienunternehmen Dreßen Veranstaltungen aus. „Wir hatten ja schon alles aufgebaut für die Saison. Dann kommt man aber jeden Tag aufs Betriebsgelände und einem sind die Hände gebunden – man konnte ja nichts machen“, sagt Dreßen. Dann kam sein Sohn, Bruno Dreßen junior, auf eine Idee: „Lass uns das Bierdorf doch hier machen.“ Vor vier Wochen begann die Planung für die Umsetzung auf dem Gelände des Familienunternehmens. „Einen halben Tag haben wir hier alles mit dem Bandmaß vermessen“, sagt Vater Dreßen. Nach den Genehmigungen der Ämter entstand dann in fünf Tagen auf 1000 Quadratmeter am Gewerbepark Engelbleck das Bierdorf – bestehend aus je einer Getränke- und Essensgastronomie, drei Toilettenhäuschen und über 30 Tischen. „Im Prinzip ist das aus Verzweiflung entstanden“, sagt Vater Dreßen. Denn die finanziellen Ausfälle lassen sich damit keinesfalls auffangen – aber es bringt Beschäftigung.

Zur Eröffnung am Vatertag der vergangenen Woche war das Bierdorf bereits gut gefüllt. „Zwischen 15 und 18 Uhr war es richtig voll. Da hatte es sich bereits herumgesprochen“, sagt Dreßen. Die Besucher sprechen von einem hohen Wiedererkennungswert zum Weihnachtsdorf am Alten Markt, das Dreßen mit einer Familie ebenfalls betreibt.

Maximal 248 Sitzplätze bietet das Bierdorf mit Sicherheitsabstand, die Stühle und Bänke sind fest im Holzboden verschraubt. Zudem gibt es mehrere Hygienespender, Spuckschutz an den Theken und Abstandsmarkierungen an den Buden. Am Mittwoch vor Vatertag nahm das Ordnungsamt den Bau ohne Beanstandung ab.

Die Familie ist mittlerweile Schausteller in 3. Generation. Dreßen hat zudem zwei Brüder, die ebenfalls in der Branche tätig sind. Er hat sich aber auf Volksfestgastronomie spezialisiert – kümmert sich mittlerweile aber vor allem um die Verwaltung, während sein Sohn den Aufbau koordiniert.

Am Freitag nach Vatertag ist Familie Kowallek um 17 Uhr als erstes zu Gast im Bierdorf. „Wir hatten am Vortag davon gehört. Ich finde die Idee klasse, es ist total gemütlich“, sagt Claudia Kowallek. Ihr Mann Holger ergänzt: „Das fehlte auch. Es ist ein Stück weit wieder Normalität.“

Die Genehmigung für das Bierdorf läuft bis Ende August – dann soll entschieden werden, ob in diesem Jahr noch Großveranstaltungen wie Volksfeste möglich sind. „Bis dahin ist es eine gute Überbrückung“, sagt Dreßen. „Bruno's Bierdorf“ hat von Mittwoch bis Freitags (17 bis 22 Uhr), samstags (15 bis 22 Uhr) sowie an Sonn- und Feiertagen (13 bis 22 Uhr) geöffnet.

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