Streit bei den Düsseldorfer Jonges Jonges-Stuhl bleibt weiter leer

Düsseldorf · Gegen den Vorschlag, Wolfgang Rolshoven und Dietmar Schönhoff als Notvorstand zu berufen, gibt es wider Erwarten Einwendungen. Das Amtsgericht hat deshalb die Benennung verschoben, um Stellungnahmen einzuholen.

 Wer einmal auf dem Stuhl des Jonges-Baas Platz nehmen wird, ist weiter ungewiss. Bei der Bestellung eines Notvorstandes gibt es Hindernisse.

Wer einmal auf dem Stuhl des Jonges-Baas Platz nehmen wird, ist weiter ungewiss. Bei der Bestellung eines Notvorstandes gibt es Hindernisse.

Foto: Hans-Juergen Bauer

Die Benennung eines Notvorstandes für den Heimatverein Düsseldorfer Jonges ist immer noch nicht möglich. Denn gegen den Vorschlag der 42 Tischbaase des Vereins für den Notvorstand gab es Einwendungen aus dem Kreis der Mitglieder der ehemaligen Vereinsführung. Sie waren um Stellungnahme gebeten worden, so Stefan Coners, Sprecher des Amtsgerichtes. Diese Einwendungen werden jetzt noch einmal an die Befragten geschickt, damit sie Stellung nehmen können. "Die Frist läuft Ende der kommenden Woche ab", sagte Coners. Erst danach könne entschieden werden, ob die beiden vorgeschlagenen Jonges-Mitglieder als Notvorstand berufen werden.

Erste Reaktionen aus dem Verein spiegeln das Befremden wider, dass neue Hindernisse für die Lösung der Krise aufgebaut werden. Denn mit dem Baas der Tischgemeinschaft Wirtschaft, Wolfgang Rolshoven, und dem Jonges-Mitglied Dietmar Schönhoff (Tischgemeinschaft 2. Löschzug) glaubten die Jonges zwei Heimatfreunde gefunden zu haben, die einen Ausgleich zwischen den beiden Lagern schaffen könnten.

Durch den Heimatverein geht ein Riss, nachdem im April vier von sieben Vorstandsmitgliedern den Rücktritt erklärt haben, weil eine Zusammenarbeit mit Baas Detlef Parr unmöglich sei. Bei einer Krisensitzung traten dann im Mai auch Parr und die restlichen Vorstandsmitglieder zurück. So sollte ein Neuanfang möglich werden. Für den nun führungslosen Verein muss nach Vereinsrecht das Amtsgericht einen Notvorstand einsetzen. Den Vorschlag dazu muss der Verein machen. Doch die Heimatfreunde konnten sich nicht auf Kandidaten einigen, sondern reichten zwei Vorschlagslisten ein. Unter diesen Voraussetzungen konnte das Amtsgericht keinen Notvorstand berufen.

Jetzt sollten nach Meinung der Tischbaase unbelastete Jonges diese Aufgabe übernehmen. Rolshoven als langjähriger Tischbaas kennt den Verein lange. Und als ehemaliger Bankvorstand der Westdeutschen Immobilienbank kann er viele berufliche Erfahrungen für diese Aufgabe mitbringen; ebenso wie Schönhoff, der als Polizeibeamter - er war unter anderem Leiter der Wache Flughafen und ist jetzt Generalsekretär des europäischen Polizeisportverbands - Düsseldorf gut kennt. Er ist erst seit April ein Jong und gilt daher als unvoreingenommen.

Die Einwendungen gegen den Vorschlag der beiden können aber auch formale Gründe haben. Denn einige Tage, bevor die Tischbaase auf ihrer Sitzung am 5. Juli mit überwältigender Mehrheit die beiden als Kandidaten für den Notvorstand benannt hatten und bevor das Gericht offiziell von diesem Beschluss unterrichtet wurde, hatte Jonges-Ehrenbaas Gerd Welchering die Namen bereits dem Amtsgericht in einem Schreiben mitgeteilt. Dieser Schritt schürt wiederum Misstrauen und die Besorgnis, dass es ein abgekartetes Spiel gebe, heißt es bei den Jonges.

(jco)
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