Hochschulstandort Düsseldorf Fachhochschule: Praktisch studieren

Düsseldorf · Düsseldorf ist Mode- und Wirtschaftsstadt, aber auch ein Hochschulstandort. Mehr als 40 000 Studenten besuchen eine der 15 Hochschulen, darunter auch viele kleine, aber renommierte in ihrem Bereich. In einer neuen Serie präsentiert die RP jede Woche eine Hochschule, heute die Fachhochschule.

 In der Holzwerkstatt lernen Architektur-Studenten wie Alina Uhlenbrock (l.) und Esther Müller, eigene Ideen umzusetzen und sich mit den Eigenschaften und Besonderheiten von Materialien vertraut zu machen.

In der Holzwerkstatt lernen Architektur-Studenten wie Alina Uhlenbrock (l.) und Esther Müller, eigene Ideen umzusetzen und sich mit den Eigenschaften und Besonderheiten von Materialien vertraut zu machen.

Foto: Christoph Goettert

STUDIENFÄCHER Zum Angebot der Düsseldorfer Hochschule gehören 34 Studiengänge in sieben Fachbereichen. Darunter sind der in Deutschland einmalige Bachelor-Studiengang "Ton und Bild", in dem Studenten neben der Instrumentalausbildung auch musikwissenschaftliches und gestalterisches Arbeiten lernen. Die drei größten Fachbereiche sind die Sozial- und Kulturwissenschaften, Wirtschaft und Elektrotechnik, wobei letzterer dual studiert werden kann: Studenten machen parallel zum Studium an der FH auch Erfahrungen bei regionalen Unternehmen, zum Beispiel bei Siemens. Im Studiengang "Internationales Management" werden englischsprachige Seminare angeboten, zudem absolvieren die Studenten (Pflicht!) ein Auslandssemester an einer der mehr als 40 Partnerschulen der FH.

 Die Standorte der Fachhochschule in Düssseldorf.

Die Standorte der Fachhochschule in Düssseldorf.

Foto: Harings

STUDENTEN Mit 7900 Studierenden ist die FH die zweitgrößte Hochschule der Landeshauptstadt. Der Großteil der Studentinnen (1400 von 3350) ist im Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften eingeschrieben, die meisten Studenten (1128 von 4552) in Elektrotechnik.

Prominente Absolventen sind unter anderem Renate Künast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen (Abschluss in Sozialarbeit), und Ronald Pofalla, Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts (Sozialpädagogik).

STUDIENBEDINGUNGEN Die FH hat einige außergewöhnliche und für die Praxis wichtige Einrichtungen, unter anderem eine Holzwerkstatt (Fachbereich Architektur), das Reinraumlabor (Elektrotechnik) und das Virtuelle Studio (Medien). Um die Lehre kümmern sich aktuell 167 Professoren, 119 wissenschaftliche Mitarbeiter und 250 Lehrbeauftragte. Der Raum mit dem größten Erholungsfaktor für Studenten ist der Steingarten im "Japanhaus", unter anderem mit landestypischen Pflanzen, am Standort Nord (siehe Grafik). Zusätzlich zu Angeboten im Bereich Hochschulsport können die Studenten der FH musikalisch aktiv werden: Die Hochschule hat als einzige in Düsseldorf eine eigene Big Band (2004 gegründet).

Beim bundesweit größten Hochschulranking (200.000 Studenten und 15.000 Professoren bewerteten die Studien- bzw. Lehrbedingungen an ihren Hochschulen) bekam die FH jüngst mittelmäßige Noten für die alllgemeine Studiensituation in Architektur und Betriebswirtschaft sowie schlechte Noten für die Bereiche Elektro- und Informationstechnik, Informatik, Maschinenbau und Soziale Arbeit. Die Note "sehr gut" gab es für den Praxisbezug im Fach Informatik.

FORSCHUNG 2011 konnte die FH ihre Drittmitteleinnahmen um 14 Prozent auf 2,9 Millionen Euro steigern. Spannende, aktuelle Projekte, von denen auch Düsseldorfer bald profitieren könnten, sind zurzeit in Arbeit. So simuliert Professor Ali Cemal Benim (Fachbereich Maschinenbau) anhand von Patienten-Informationen aus der Uniklinik den menschlichen Blutkreislauf. Risiken bei Herz-Operationen sollen damit deutlich verringert werden.

GESCHICHTE Vor 41 Jahren entstand die FH als Zusammenschluss mehrerer renommierter Einrichtungen, unter anderem der Staatlichen Ingenieurschule, der Peter-Behrens-Werkkunstschule und der Höheren Fachschule für Sozialarbeit. 1971 wurde der Lehrbetrieb mit 120 Professoren und rund 2200 Studenten aufgenommen.

ZUKUNFT Die FH bereitet sich sich auf den doppelten Abiturjahrgang vor und richtet bis 2015 1683 zusätzliche Studienplätze ein. Mehr Professoren und Dozenten werden eingestellt. Zudem sollen ab 2014 am neuen Standort in Derendorf (Baubeginn: Herbst 2012, geplante Fertigstellung: Herbst 2015, Kosten: 224 Millionen Euro) Flächen angemietet werden. Einrichtungen wie die Bibliothek und die Studienberatung wurden bereits ausgebaut.

In der nächsten Folge der Hochschulserie lesen Sie über die MediaDesign-Hochschule.

(RP)
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