Coolness-Debatte in Düsseldorf Ideen fürs neue Image der Stadt

Düsseldorf · Die im Gastbeitrag des früheren Uni-Rektors Gert Kaiser angestoßene und von der RP in den vergangenen Tagen fortgeführte Debatte, wie cool Düsseldorf ist, wird auch im Rathaus aufmerksam gelesen.

Wo Düsseldorf cool ist
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Foto: Endermann, Andreas

"Die Diskussionsbeiträge in unterschiedlicher Form sind uns wichtig, wir erkennen auch viele Gedanken wieder", sagt Stadtsprecherin Natalia Fedossenko.

Hintergrund des Interesses ist die von OB Dirk Elbers im vergangenen Jahr gestartete Kampagne zum Image Düsseldorfs. Das Ziel ist, eine Dachmarke für die Landeshauptstadt zu entwickeln. Später soll auch ein neues Stadt-Logo folgen. An dem Prozess sollen sich Bürger und prominente Persönlichkeiten aus Düsseldorf ausdrücklich beteiligen.

Ob die Stadt nun cool ist oder es überhaupt sein muss, wird differenziert gesehen. Der Markenexperte Frank Dopheide warnte im RP-Interview davor, dass cool auch leicht als unterkühlt empfunden werden kann. Düsseldorfs Markenkern sei jedoch, warmherzig und unkompliziert zu sein. Damit liegt er genau auf der Linie des Rathauses. "Dass wir leistungsfähig sind, ist bekannt", sagt Fedossenko. Was jedoch bisher nicht ausreichend vermittelt werde, sei das Herzliche, Emotionale und die rheinische Entspanntheit. Zwanghafte Coolness wirke hingegen schnell zu aufgesetzt.

Auch Kaisers Vorschlag, beim Image auf die Strahlkraft der Düsseldorfer Kunstakademie zu setzen, stößt bei der Stadt auf offene Ohren: "Die Akademie ist eine bedeutende Einrichtung mit weltbekannten Namen", sagt Fedossenko mit Blick auf Künstler wie Beuys, Richter, Immendorf oder Uecker. Anders als die Tonhalle oder das Kunstmuseum habe die Kunstakademie zudem stets Düsseldorf im Namen getragen. Teil der Kampagne sollen auch Prominente aus Düsseldorf sein — wie Campino von den Toten Hosen, Tischtennisspieler Timo Boll oder die Kunst-Mäzenin Gabriele Henkel. "Deren Bekenntnis zur Stadt schafft Verbundenheit", so die Stadtsprecherin.

Im Verfahren der Image-Kampagne gibt es einen weiteren Termin: Aus den von fünf Agenturen vorgelegten Entwürfen soll der politische Beirat einen auswählen. Der soll am 30. August im Plenarsaal des Rathauses Düsseldorfer Persönlichkeiten aus allen Bereichen vorgestellt und mit ihnen diskutiert werden. Die Anregungen sollen in den Entwurf für die Dachmarke einfließen.

(ila/jco)
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