Düsseldorf Vorbestrafter 22-Jähriger gesteht erneute Straftaten

Düsseldorf · Kleinlaut und mit hängendem Kopf hat ein 22-Jähriger vor dem Amtsgericht am Donnerstag fünf von sechs Anklagepunkten quer durch das Strafgesetzbuch gestanden. Unter Alkoholeinfluss und aus Übermut hatte er demnach zwei geparkte Autos beschädigt, einen Busfahrer bestohlen und verletzt, aus Jux einen Nothalt in einer U-Bahn-Station ausgelöst und vor Mitschülern einer Berufsschule das nackte Gesäß präsentiert.

"Was mich da geritten hat, weiß ich nicht", nuschelte er nun leise. Für einen 22-Jährigen seien "Dummheiten" solcher Art "extrem befremdlich", so der Richter: "Das klingt nach jugendlicher Unreife." Aber auf eine Beurteilung nach dem milderen Jugendrecht darf der Angeklagte längst nicht mehr hoffen: Ab dem 21. Lebensjahr gelten Angeklagte als erwachsen.

"Naja, ich war mit sehr viel Alkohol unterwegs, hatte auch den falschen Umgang. Der Alkohol wurde mehr und mehr, dann habe ich immer weniger überlegt", sagte der Angeklagte seufzend. "Dann bin ich halt ausgerastet und der Schlamassel war mir nicht bewusst! Jetzt tut es mir sehr leid wegen des ganzen Ärgers, den ich da gemacht habe."

Negativ wird sich auch das Vorleben des 22-Jährigen auswirken, der kurz vor Abschluss einer Handwerksausbildung steht und angeblich sogar schon eine Jobzusage hat. Denn seit dem Jahr 2005 war er insgesamt viermal ins Visier der Justiz geraten und auch schon verurteilt worden. Doch den sechsten Vorwurf des Staatsanwalts, wonach der 22-Jährige seiner Lehrerin im Klassenzimmer fünf Euro aus der Handtasche gestohlen habe, wies der Angeklagte zurück. "Das habe ich nicht gemacht." Also brach der Richter den Prozess gestern ab, will zu diesem Anklagepunkt erst noch Zeugen befragen. Ein Urteil soll dann in drei Wochen gesprochen werden.

(ila)
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