Schweinegrippe Impfstelle: Andrang lässt nach

Düsseldorf · Gestern ließen sich an der Erkrather Straße 628 Menschen gegen Schweinegrippe impfen. Vor einigen Tagen waren es noch mehr als 2000 am Tag. Ein angeblicher Impf-Toter in Wuppertal verunsichert viele Menschen.

Die häufigsten Fragen zur Schweinegrippe-Impfung
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Foto: AP

Wer sich gestern entschloss, doch noch eine Impfung gegen die Schweinegrippe mitmachen zu wollen, der dürfte sich gewundert haben: Länger als fünf Minuten musste er in der Impfstelle an der Erkrather Straße nicht warten, bis ihm mit kleinem Pieks die Dosis des Gegenmittels verabreicht wurde. Wo noch vor wenigen Tagen endlos lange Schlangen standen, war gestern Morgen, Mittag und Nachmittag eher entspannte Atmosphäre angesagt. Von Andrang keine Spur, zwei Wachleute vom Ordnungsamt, draußen vor der Tür postiert, gucken gelangweilt.

Dennoch: Immerhin ließen sich gestern 628 Menschen impfen. Aber über den Tag verteilt werden die Fachleute mit dieser Zahl locker fertig. Das Zentrum ist für erheblich mehr Patienten ausgelegt.

Die Einrichtungen für den ganz großen Andrang hat man jedoch erst einmal wieder still gelegt. Zusätzlich aufgebaute Impf-Kabinen sind verwaist, in einer großen Halle, in der vor ein paar Tagen noch einige hundert Kinder auf den kleinen Pieks warteten, herrscht völlige Ruhe. Die Halle ist noch immer auf den granz großen Andrang vorbereitet: Absperrgitter stehen dort und sind so angeordnet, dass sie lange Schlangen von Patienten an die Aufnahme-Tische heranführen können.

Auf den Tischen allerlei Büromaterial und PC, die aber nun mit schwarzen Planen verdeckt sind, weil sie nicht gebraucht werden. Jedenfalls derzeit nicht. Aber alles ist so aufgebaut, dass es jederzeit in Minuten wieder reaktiviert werden kann. Wenn es mal wieder einen Massen-Ansturm auf die Impfung geben sollte. Derzeit sind auch nur noch zwei Ärzte im Impf-Einsatz. Vorigen Donnerstag waren es noch sechs gewesen. Von den 16 Impfkabinen sind die Hälfte in Betrieb, nur noch drei Annahmeplätze sind besetzt mit jungen Leuten, die die Personalien der Impf-Willigen aufnehmen und ihnen den Weg bis zur Spritze weisen.

Wieso das Interesse jetzt nachgelassen hat, ist nicht ganz klar. Ein Sprecher der Stadt sieht keinen klaren Grund, aber inoffiziell ist zu hören, möglicherweise habe die Nachricht vom Tod eines Mannes in Wuppertal nach der Impfung viele verunsichert. Für Irritationen sorgte auch die Nachricht, das Serum sei aufgebraucht.

Das jedoch stimme nicht, hieß es gestern beim Gesundheitsamt. Man hatte die Zahlen des großen Andrangs vorige Woche hochgerechnet und dann gesagt, wenn das so weiter gehe, werde man Anfang der Woche (also jetzt) kein Serum mehr haben. Aber weil die Zahlen drastisch sanken, sind jetzt noch genug Dosen da, und die Fachleute sind sicher, bis morgen auszukommen. Und dann kommt Nachschub, neues Serum ist bestellt, die Lieferung zugesagt.

(RP)
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