Mann erhält Bewährung Hosendieb sprang in den Itterbach

Düsseldorf · Der Itterbach ist stellenweise deutlich tiefer als angenommen. Das kann ein 40-jähriger Drogensüchtiger bestätigen, der in Benrath im April bei einer Boutique neun Herrenhosen gestohlen hatte. Auf der Flucht wollte er eine Abkürzung quer durch den Itterbach nehmen.

Der Dieb versank und die Polizei konnte den tropfnassen Delinquenten bequem einsammeln. Als "Riesendummheit" beschrieb er seine Tat gestern vor dem Amtsgericht.

Drogenfrei habe er fast drei Jahre zugebracht, dann aber wegen familiärem Ärger einen Rückfall erlitten und deshalb dringend Beute machen müssen, um durch deren Verkauf die nächste Drogenportion zu finanzieren. Das gestand der 40-Jährige am Freitag kleinlaut. Bei einer Boutique hatte er kurz vor Ladenschluss neun Herrenhosen vom Kleiderständer zusammengerafft, war damit geflüchtet. Von einem aufmerksamen Passanten jedoch verfolgt, schien ihm "der Bach" (wie er den Itterbach gestern nannte) damals eine ideale Abkürzung. Vorher warf er seine neun Beutestücke sogar noch weg. Ans andere Ufer gekommen ist er aber trotzdem nicht. "Danach war er abgekühlt", bemerkte sein Anwalt trocken.

Nach 16 Vorstrafen seit 1995 war die Staatsanwältin jetzt nicht mehr bereit, an eine günstige Entwicklung dieses Angeklagten zu glauben, und forderte eine Haftstrafe von sieben Monaten. Doch die Richterin gewährte dem reumütigen Hosendieb eine neue Chance.

Er habe erkennen lassen, dass er sich um Besserung bemüht, deshalb sei eine Bewährungsstrafe von acht Monaten gerade "noch vertretbar". Allerdings nur unter der Auflage, dass der 40-Jährige eine angekündigte Drogentherapie jetzt binnen sechs Monaten antritt und den Erfolg dem Gericht dann regelmäßig nachweist.

(wuk/ac)
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