Stellenabbau in Düsseldorf Große Unsicherheit bei Karstadt

Düsseldorf · Der Konzern will 2000 Stellen abbauen. Wie viele Jobs in Düsseldorf wegfallen, steht derzeit noch nicht fest. Die Filiale an der Schadowstraße ist jedoch überproportional stark von Umsatzrückgängen betroffen. Derzeit wird das Haus umfassend modernisiert.

 Die Düsseldorfer Karstadt-Filiale liegt an der Schadowstraße und damit an einer bedeutenden Einkaufsmeile. Dennoch müssen die Warenhaus-Mitarbeiter auch dort nun um ihre Stellen fürchten.

Die Düsseldorfer Karstadt-Filiale liegt an der Schadowstraße und damit an einer bedeutenden Einkaufsmeile. Dennoch müssen die Warenhaus-Mitarbeiter auch dort nun um ihre Stellen fürchten.

Foto: Bretz, Andreas

Der Betrieb in der Karstadt-Filiale an der Schadowstraße läuft, zumindest vordergründig, ganz normal. Große Sale-Schilder preisen die aktuellen Rabatte an, Kunden stehen an den Kassen an. Wenn man genauer hinschaut, meint man, in den Gesichtern vieler Angestellter eine gedrückte Stimmung wahrzunehmen. Und als eine Kundin eine Bemerkung zu den jüngsten Karstadt-Schlagzeilen macht, winkt die Verkäuferin an der Kasse gleich ab: "Ach, man will zu dem Thema gerade nichts mehr hören", sagt sie achselzuckend.

Am Montag hatte das Unternehmen verkündet, deutschlandweit etwa 2000 Stellen abbauen zu wollen. Nach Informationen unserer Zeitung sollen 280 Stellen in der Hauptverwaltung gestrichen werden. Zudem hat Karstadt bundesweit 15 Häuser ausgemacht, die überproportional von Umsatzrückgängen betroffen sind. Dazu gehört auch in Düsseldorf. Entsprechend könnte auch der Stellenabbau in diesen Niederlassungen deutlicher ausfallen.

Bei der Geschäftsleitung der hiesigen Filiale will man sich zu dem Thema am Dienstag nicht äußern. "Anfragen beantwortet ausschließlich unsere zentrale Pressestelle in Essen", heißt es dort kategorisch. Konkretes zur regionalen Verteilung des Stellenabbaus und zur Zukunft des Düsseldorfer Hauses gibt es aber auch dort nicht. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat begännen erst im September, und vieles könne man auch erst dann sagen, sagt Sprecher Stefan Hartwig. "Es handelt sich schließlich um einen zweistufigen Prozess bis 2014." Man könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht wissen, wie viele Stellen etwa durch natürliche Fluktuation oder durch die Bereitschaft zur Frühpensionierung abgebaut werden könnten. "All das sind Faktoren, die eine Rolle spielen."

Fest steht, dass die Situation der Filiale in der Landeshauptstadt schwer mit der in anderen Städten zu vergleichen ist. Einerseits ist die Schadowstraße eine sehr gut frequentierte Einkaufsstraße, die viele kaufwillige Kunden anzieht. Andererseits haben jedoch auch wenige Städte eine so reichliche Auswahl an großen Kaufhäusern zu bieten - eine Filiale des Konkurrenten Kaufhof liegt direkt nebenan, zwei weitere sowie das ebenfalls zu Kaufhof gehörende Carsch-Haus sind in wenigen Minuten zu erreichen.

Für den Konzern hat die Düsseldorfer Filiale, die ihr Sortiment auf fünf Etagen präsentiert, auch insofern eine spezielle Bedeutung, als hier auch manche neue Idee ausprobiert wird. Im vergangenen Jahr hatte es Berichte gegeben, die Filiale solle zu einem "Focus- und Laborkaufhaus" entwickelt werden, in dem dann neue Konzepte erprobt werden. Karstadt-Sprecher Hartwig sagt dazu: "Wir haben in Düsseldorf in verschiedener Hinsicht Dinge getestet, die wir danach auch an anderen Stellen umgesetzt haben."

Überdies wird derzeit die komplette Filiale Stockwerk für Stockwerk umgebaut und umfassend modernisiert. Im September soll das Haus dann nach Abschluss der Arbeiten neu eröffnet werden. Bei der Modernisierung gehe es nicht nur "um das Haus als solches", sagt Sprecher Hartwig, sondern auch um das Sortiment und die Art, wie die Waren dort präsentiert werden.

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