Tipps von Küchenchefs Gesund kochen für das Herz

Düsseldorf · Während der Herzwochen informieren hiesige Ärzte über die Risiken und Folgen von Bluthochdruck. Am Augusta-Krankenhaus zum Beispiel beim Kochen eines blutdruck- und cholesterinsenkenden Vier-Gänge-Menüs.

 Bereiten am Samstag in einer mobilen Küche am Augusta-Krankenhaus ein Vier-Gänge-Menü zu: Chefarzt Stephan Martin (l.) vom Verbund Katholischer Kliniken in Düsseldorf und Küchenmeister Lino Palmieri.

Bereiten am Samstag in einer mobilen Küche am Augusta-Krankenhaus ein Vier-Gänge-Menü zu: Chefarzt Stephan Martin (l.) vom Verbund Katholischer Kliniken in Düsseldorf und Küchenmeister Lino Palmieri.

Foto: Bretz, Andreas

Küchenchef Lino Palmieri schneidet den luftgetrockneten Rinderschinken in dünne Scheiben, dann übernimmt Chefarzt Stephan Martin: Auf einem Teller drapiert er die hauchdünnen Rinderscheiben in einem Kreis, belegt die Scheiben mit ein paar Blättern Rucola-Salat und gehobeltem Parmesan.

Sorgfältig rollt er die Scheiben einzeln auf. Palmieri beträufelt die Röllchen mit einer Vinaigrette aus Olivenöl, Zitrone, Salz und Pfeffer und bestreut sie mit gerösteten Pistazienkernen. "Der Rinderschinken hat viel Protein und wenig Fett", erklärt Stephan Martin, Chef-Diabetologe im Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD). "Die Röllchen kann jeder zu Hause vorbereiten", sagt Gastronom Lino Palmieri vom Restaurant La Fenice, "und sie sind sehr gesund."

Mit verschiedenen Aktionen zu den bundesweiten Herzwochen der Deutschen Herzstiftung informieren Düsseldorfer Kliniken über den Hauptrisikofaktor für Schlaganfälle und Herzinfarkte: den Bluthochdruck. Ärzte klären über die neuesten Therapiemöglichkeiten und Medikamente auf, geben aber auch praktische Tipps, was Betroffene selbst tun können, um den Bluthochdruck und den Cholesterinspiegel zu senken. Etwa beim Show-Kochen im Augusta-Krankenhaus.

"Die Umstellung der Ernährung ist wichtig", sagt Stephan Martin. Bei der Koch-Aktion wird der Diabetologe erklären, warum welche Fleisch- und Gemüsesorten auf dem Speiseplan stehen sollten und auch sagen, warum etwa Käse gerade nicht komplett aus dem Kühlschrank verschwinden sollte. Beim Zubereiten eines Vier-Gänge-Menüs können die Besucher ihm und Koch Palmieri dabei zusehen, wie schnell und einfach das Zubereiten geht. Auf Fertiggerichte, sagt der Arzt, sollte man verzichten.

Bundesweit sind es 18 bis 35 Millionen Menschen, die einen zu hohen Blutdruck haben. Und viele wissen es nicht einmal. "Da er nicht schmerzt, sozusagen still und leise ist, nehmen die meisten Patienten diesen erst wahr, wenn es bereits zu Folgekrankheiten wie Schlaganfall gekommen ist", sagt Dong-In Shin, Oberarzt an der Klinik für Kardiologie an der Universitätsklinik. Aufklärungsarbeit sei deswegen so wichtig.

Zu erfahren, wie viel man selbst für die Gesundheit seines Herzens tun kann, ist dabei besonders wichtig. "Denn Bluthochdruck ist vor allem auch ein Resultat unserer Lebensweise, von Bewegung, Gewicht und Ernährung, und somit in vielen Fällen vermeidbar", sagt Shin. Bei einem dreistündigen Herzseminar während der Medica-Messe wollen die Experten des Uni-Klinikums deswegen auch mit Betroffenen und deren Angehörigen darüber sprechen, wie man seinen Lebensstil ändern kann. "Wenn man um die Gefahren der Erkrankung weiß, fühlt man sich vielleicht auch motivierter, diesen Erkrankungen vorzubeugen", sagt Shin.

(jco)
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